Tolino Shine: Deutscher Kindle-Rivale

Geschlossen gegen Amazon: Thalia, Weltbild, Hugendubel, die Deutsche Telekom und Bertelsmann wollen mit ihrem E-Book-Reader Tolino Shine zum Kindle aufschließen.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Johannes Haupt

Der Tolino Shine

(Bild: Weltbild)

Der Tolino Shine, ein 6-Zoll-E-Ink-Reader mit Bildschirmbeleuchtung, soll dem Kindle von Amazon Marktanteile auf dem deutschen E-Book-Markt streitig machen. Das Gerät, das für 100 Euro in den Handel kommen soll, ist ein gemeinsamenes Projekt der beiden führenden deutschen Buchverkäufer Thalia und DBH (Weltbild, Hugendubel), des Medienhauses Bertelsmann und der Deutschen Telekom.

Alle beteiligten Partner verkaufen den Tolino Shine laut Mitteilung (PDF-Datei) vom 7. März an für 100 Euro. Der Sechs-Zöller hat ein Pearl-E-Ink-Display, das 1024 × 758 Pixel auflöst. Integriert sind 4 GByte Speicherplatz, von denen aber nur 2 GByte für Inhalte zur Verfügung stehen. Analog zu den technisch sehr ähnlichen Konkurrenten Kindle Paperwhite, Kobo Glo und Bookeen HD Frontlight sind im Rahmen LEDs integriert, mit denen der Bildschirm beleuchtet werden kann.

Über das integrierte WLAN-Modul kann auf einen gemeinsamen E-Book-Store zugegriffen werden, in dem vom Start weg 300.000 E-Books bereit stehen. Die Telekom speichert gekaufte Inhalte unlimitiert in ihrer Cloud. Daneben können eigene Inhalte hochgeladen werden, dafür sollen ganze 25 Gigabyte Speicherplatz pro Nutzer bereitstehen.

Zur Vorstellung des Geräts am heutigen Freitag in Berlin betonten alle Unternehmensvertreter den offenen Ansatz als wesentliche Differenz zum Kindle. Der Tolino versteht sich mit PDF- und epub-Dateien mit oder ohne Adobe-DRM und kann damit aus beliebigen Quellen befüllt werden. Außerdem soll das Gerät bald auch von anderen Händlern als den zum Start beteiligten Partnern verkauft werden können. Über Apps lassen sich über die Tolino-Plattform gekaufte Gerät Inhalte auch auf gängigen Smartphone- und Tablet-Plattformen lesen. Außer dem E-Ink-Reader ist TabletHardware à la Kindle Fire, Google Nexus & Co. nach Angaben der Partner aber erst einmal nicht geplant. (anw)