Berlin Geekettes Hackathon: Kein Schlaf, bis die App fertig ist

In Berlin fand der deutschlandweit erste Hackathon nur für Programmiererinnen statt. Hackathons sind Code-Wettbewerbe, in denen mehrere Teams gegeneinander antreten - gehackt wird, bis die Idee umgesetzt ist.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Philip Steffan

Am vergangenen Wochenende fand in Berlin der erste Berlin Geekettes Hackathon statt, ein Programmierwettbewerb nur für Frauen. Dazu eingeladen hatten die Berlin Geekettes, eine Organisation von Frauen aus der Berliner IT- und Startup-Branche. In den Räumen der Telekom programmierten über 100 Frauen von Freitag Abend bis Sonntag Mittag an insgesamt 28 Projekten.

Bei Hackathons entstehen meist innerhalb eines Wochenendes kleinere Anwendungen oder Prototypen. Viele der in Berlin neu begonnenen Web-Anwendungen setzen auf den APIs der Sponsoren auf, darunter Etsy (Shopping), Readmill (Social Reading) und Soundcloud (Audiostreaming), bei der Präsentation am Sonntag nachmittag gab es aber auch einige Hardware-Projekte zu sehen.

Einige Beispiele: Die Anwendung Journey Mix liefert den Soundtrack zum Joggen oder Entspannen und findet im Soundcloud-Repertoire Musik der gewünschten Stilrichtung und Dauer. Do the book walk sucht Reisewilligen Bücher zum Urlaubsziel heraus. GetUp-ReadUp ist ein Wecker, der Schlafende mit einem unangenehmen Song von Soundcloud weckt und sich nur durch die Zuordnung eines Buchzitats zum richtigen Buch (aus der eigenen Readmill-Bücherliste) abstellen lässt.

Im Bereich Hardware-Hacks präsentierten Teilnehmerinnen unter anderem einen Gürtel, mit dem Tetris gespielt werden konnte sowie ein Gesten-Interface namens Leap_Play, das ohne visuelle Elemente auskommt und damit beispielsweise Blinden die Bedienung von Musikplayern vereinfacht.

Der Berliner Web-Entwicklerin Regine Heidorn hat der Hackathon gut gefallen, vor allem das Ziel, Entwicklerinnen sichtbarer zu machen: "Vielen Frauen ging es hier darum, etwas Neues zu lernen oder vorhandene Kenntnisse ausbauen zu können. Die Frage war für viele nicht: Was ist der coolste Hack, wo muss ich unbedingt dabei sein? Unter Frauen ist es auch einfacher, sagen zu können: Davon verstehe ich noch nicht so viel, aber wir können uns das ja mal gemeinsam anschauen."

Die Veranstalterinnen setzten im Vergleich zu vielen anderen Hackathons auf ein angenehmes Hack-Umfeld: Statt kalter Pizza und Softdrinks gab es gesunde Snacks, dazu gemütliche Sitzgelegenheiten für Programmierpausen und ein sehr kollaborativer Umgang unter den Teilnehmerinnen. Das Konzept kommt an, der Hackathon war in seiner ersten Auflage bereits ausgebucht. In Zukunft, so hoffen die Berlin Geekettes, könnte die Veranstaltung zweimal im Jahr stattfinden. (phs)