Microsoft-Chef hält Social-Community Facebook für überbewertet

Microsoft-Chef Steve Ballmer hält soziale Netzwerke in Teilaspekten für eine Modeerscheinung. Facebook, an dem er laut Medienberichten Interesse haben soll, hält er angesichts des geringen Umsatzes für überbewertet.

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Nachdem in der vergangenen Woche im Blätterwald heftig über den Einstieg von Microsoft beim Online-Sozialnetz Facebook gemutmaßt wurde, äußerte sich nun Konzernchef Steve Ballmer zum Thema. Im Gespräch mit der britischen Times Online spekulierte er zum dauerhaften Erfolg von Facebook, Myspace und Co.: "Ich glaube, die sozialen Netzwerke werden sich konsolidieren, schon jetzt gilt einiges als Modeerscheinung, was insbesondere jüngere Menschen begeistert." Ballmer erinnerte die Fehler der Dotcom-Boom-Zeit. 1999 habe beispielsweise Yahoo die Online-Community Geocities für drei Milliarden US-Dollar gekauft, die viel von dem gehabt habe, was heute Facebook ausmacht.

Ob diese Gedanken dazu führen, dass Microsoft sich von Facebook abwendet, ließ Ballmer der Times Online zufolge offen. Er habe im Gespräch anerkannt, dass die Marke "Facebook" und die "Netzwerk-Effekte" von über 40 Millionen Nutzer der Site durchaus einen Wert darstellen, berichtet das News-Portal. Von der technischen Seite gesehen sei die hohe Bewertung von Facebook angesichts der erwarteten 150 Millionen US-Dollar Einnahmen in diesem Jahr nicht gerechtfertigt, wird Ballmer zitiert.

Derzeit ist von 10 Milliarden US-Dollar Kaufpreis die Rede. Der 23-jährige Facebook-Gründer Mark Zuckerberg taxiert den Wert der Site gar auf 15 Milliarden US-Dollar, betont aber, dass an einen Verkauf nicht zu denken sei. In verschiedenen US-Medien war in der vergangenen Woche davon die Rede, dass sich Microsoft demnächst mit 500 Millionen US-Dollar einen fünfprozentigen Anteil an Facebook sichern wolle. (hob)