Linux lernt Multitouch

Der Linux-Treiber eines französischen Entwicklerteams erkennt Gesten und arbeitet unabhängig vom X Window System, sodass er sich auch auf Embedded Devices einsetzen lässt.

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Fenstersteuerung mit Multitouch unter Linux

(Bild: www.lii-enac.fr)

Ein Team des Informatiklabors der französischen Hochschule für zivile Luftfahrt (ENAC) hat einen Multitouch-Treiber für Linux entwickelt. Anders als die für den X-Server 1.7 von X.org 7.5 geplante Erweiterung MPX (Multipointer X), die dem X-Server den Umgang mit mehreren "Zeigegeräten" beibringt, ist der Treiber der Franzosen Teil des Kernels und liest Multitouch-fähige Touchscreens aus, ohne dass der X-Server dabei beteiligt ist. Damit lässt sich die Technik prinzipiell auch mit anderen Oberflächen als X11 einsetzen, wie sie beispielsweise Embedded Devices verwenden. Die Entwickler erwarten, dass der im aktuellen Kernel 2.6.30 enthaltene Code auch bei Android eingesetzt werden wird.

Eine Demo-Anwendung erkennt Multitouch-Gesten und sendet entsprechende Signale via D-Bus an den 3D-Fenstermanager Compiz. Ein Video auf der Projektseite zeigt, wie sich mit Gesten unter anderem Fenster drehen und vergrößern lassen. (odi)