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Bitkom und LKA Baden-Württemberg kooperieren gegen Cybercrime

Ein gutes Jahr seit Beginn der Cybercrime-Kooperation zwischen dem IT-Verband Bitkom und dem Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen hat ist ein weiteres LKA eine solche Kooperation eingegangen.

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Von
  • Detlef Borchers

Ein gutes Jahr seit Beginn der Cybercrime-Kooperation zwischen dem IT-Lobbyverband Bitkom und dem Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen hat nun das Landeskriminalamt Baden-Württemberg einen solchen Kooperationsvertrag auf der CeBIT unterzeichnet. Dabei berichteten die Leiter der beiden LKA von den Schwierigkeiten, Cyberkriminelle zu verfolgen und zu verhaften.

Der Bitkom und das LKA BaWü betreiben eine "Kooperation zur Förderung der Sicherheit bei der Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien sowie zur präventiven und repressiven Bekämpfung der Computerkriminalität". Beide Seiten wollen ihre technischen Kompetenzen verbessern; dies geschieht vor allem durch gegenseitige Experten-Hospitationen und indem ein ständig besetzter "Single Point of Contact" auf beiden Seiten eingerichtet wird.

Die während der Hospitationen gemachten gemeinsamen Erfahrungen in einer konkreten Cybercrime-Fahndung sollen die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Polizei und Wirtschaft stärken und die "phänomenologische Erkenntnisfähigkeit" stärken, heißt es in der Vereinbarung. Daneben soll Dunkelfeldforschung betrieben werden. Insbesondere die Industrie soll mit Daten helfen, das Dunkelfeld zu reduzieren. Auch soll vor allem in kleinen und mittleren Betrieben mehr vorgebeugt werden. "Wir selber wissen zu wenig über Cyber-Gefahrenlagen", bekannte der baden-württembergische LKA-Präsident Dieter Schneider. "Wir müssen den Abstand zu den Cyberkriminellen möglichst gering halten, auch wenn wir sie nicht einholen können."

Schneider und sein Kollege, der nordrhein-westfälische LKA-Direktor Wolfgang Gatzke bedauerten, dass die Aufklärungsquote durch die fehlende Vorratsdatenspeicherung zurückgegangen sei. "In Einzelfällen können wir das Manko durch sehr aufwändige Ermittlungen ausgleichen, aber nicht in der Alltagsarbeit", meinte Gatzke. Er berichtete darüber, wie eine einheitliche Kompetenzbasis unter 500 LKA-Beamten aufgebaut sowie ein besonders geschultes Kompetenzzentrum Cybercrime mit 100 Mitarbeitern gebildet wurde.

Das LKA Baden-Württemberg in die Industrie-Polizei-Kooperation einzubeziehen bedeute auch, die Zusammenarbeit mit der Schweiz als Grenzland zu Baden-Württemberg zu verstärken. Bitkom und LKA NRW hatten zuvor schon eine Kooperation mit dem Schweizer Polizei Informatik Kongress (SPIK) vereinbart.

Auf der CeBIT berichten Cybercrime-Experten des LKA NRW und Industrie-Hospitanten von IBM und Capgemini am Stand von T-Systems (Halle 4, Stand C26) über Erfahrungen bei den Hospitationsprojekten und die Vorteile der Zusammenarbeit von Polizei und der IT-Wirtschaft. (anw)