Systemd 198 unterstützt Spezifikation für besseres Multiboot

Ein neues Programm zum Ablegen von Kernel-Images soll Verbesserungen zum Start mehrerer parallel auf einem System installierter Distributionen bringen. Unit-Definitionen lassen sich jetzt leichter erweitern.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Dem jetzt erhältlichen Systemd 198 liegt erstmals das Kommandozeilenprogramm "kernel-install" bei. Das auf Distributoren und Anwender ausgerichtete Werkzeug installiert Linux-Kernel gemäß der bei Freedesktop.org erläuterten Boot Loader Specification. Die dort festgelegten Rahmenbedingungen soll das Booten mehrerer parallel auf einem System installierten Distributionen verbessern.

Bislang kommt es dabei immer wieder zu Schwierigkeiten. Bei gemeinsam genutzten Boot-Parititonen stören manchmal die Aktivitäten einer Distribution die der anderen; bei getrennten Boot-Partitonen vergessen die Boot-Konfigurations-Skripte immer mal wieder distributionsspezifische Parameter zu setzen oder booten statt der neuesten Kernel ältere, die bekannte Sicherheitslücken aufweisen.

Systemd 198 bringt noch eine ganze Reihe anderer Neuerungen. Durch Anlegen einer Konfigurationsdatei wie /etc/systemd/systemd/sshd.service.d/meine_erweiterung.conf lässt sich etwa die Unit-Defintion für den SSH-Dienst erweitern. Das Werkzeug Systemctl kann über das Kommando "set-cgroup-attr" nun die Parameter der zum Ressourcenregelung zuständigen Control Groups (Cgroups) anpassen, die Systemd für jeden Dienst anlegt. Weitere Neuerungen erläutert die Ankündigung von Systemd 198.

Bei Erscheinen dieses Beitrags war Freedesktop.org nicht erreichbar und die Boot Loader Specification daher nicht abrufbar. Sie lässt sich über einige Webcaches lesen; etwa dem von Google. (thl)