Regulierer legt Gebühren für Anschlussleitung fest

Die Bundesnetzagentur hat Gebühren, die die Deutsche Telekom ihren Wettbewerbern für die Überlassung der Teilnehmeranschlussleitung ("letzte Meile") einmalig berechnen kann, sowie für das Line Sharing festgelegt.

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Die Bundesnetzagentur hat am heutigen Montag die sogenannten Einmalentgelte für eine vermietete Teilnehmeranschlussleitung (TAL, die "letzte Meile" zum Endkunden) sowie die Gebühren für Line Sharing neu festgelegt. Diese Vorleistungsprodukte muss die Deutsche Telekom ihren Wettbewerbern aufgrund regulatorischer Auflagen anbieten. Die entsprechenden Gebühren werden im Rahmen eines Antragsverfahrens turnusgemäß neu festgelegt. Die Bundesnetzagentur hat die ab dem 1. Juli gültigen Entgelte bis Ende Juni 2010 genehmigt.

Die Einmalentgelte sind Gebühren, die von der Telekom für Schaltungsarbeiten und Verwaltungstätigkeiten bei der Übergabe der TAL an einen Konkurrenten berechnet werden. Der Regulierungsentscheidung zufolge sinkt die Gebühr für die Schaltung der TAL ohne Arbeiten vor Ort von 36,19 Euro auf 35,70 Euro. Die Neuschaltung einer Anschlussleitung mit Arbeiten beim Kunden kann künftig mit 62,37 Euro berechnet werden. Die Entgelte waren zuletzt 2007 und in Anbetracht des bevorstehenden Tarifabschlusses bei der Telekom nur für ein Jahr neu festgelegt worden. Die monatliche Miete der TAL selbst hatte die Bundesnetzagentur im März 2007 auf 10,50 Euro festgelegt.

Die neue Miete und Einmalentgelte im Line-Sharing-Verfahren gelten einer Mitteilung der Behörde zufolge ebenfalls ab dem 1. Juli. Das Vorprodukt regelt den geteilten Zugang zur TAL auf einem niederen und einem höheren Frequenzbereich. Für die Überlassung des hochfrequenten Bereichs etwa für einen DSL-Anschluss kann die Telekom monatlich 1,78 Euro berechnen. Für die Bereitstellung ohne Arbeiten vor Ort genehmigte die Bundesnetzagentur eine Gebühr in Höhe von 58,98 Euro.

Zuvor hatten die Verbände der Wettbewerber unisono die von der Telekom beantragten Erhöhungen der Entgelte kritisiert. Die vom Bonner Konzern gewünschte Erhöhung um "bis zu 70 Prozent" findet Rainer Lüddemann vom Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko) "absolut unverständlich". VATM-Chef Jürgen Grützner stieß ins gleiche Horn: "Das ist völlig inakzeptabel und keinesfalls sachlich begründbar". Beide Verbände hatten kritisiert, die Telekom habe in ihrem Antrag Effizienzsteigerungen und einen günstigen Tarifabschluss nicht ausreichend berücksichtigt und eine Senkung der Einmalentgelte gefordert. (vbr)