Russland will Anti-Meteoritenzentrum einrichten

Als Konsequenz aus dem Meteoritenschauer vor einem Monat sollen Russlands Programme gegen die Gefahren aus dem All stärker zusammenarbeiten. Außerdem soll der erdnahe Asteroid Apophis einen Peilsender erhalten.

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  • dpa

Knapp einen Monat nach dem Meteoritenschauer im Süden Russlands will das Riesenreich die Grundlagen für ein Zentrum gegen Gefahren aus dem Weltraum schaffen. "In unserem Land steht genügend Geld zur Verfügung, aber alle Ämter haben ihre eigenen Programme", sagte der Chef der Raumfahrtbehörde Roskosmos, Wladimir Popowkin, am Dienstag bei einer Sitzung in Moskau.

Die drei bestehenden Programme von Roskosmos, des Verteidigungsministeriums und der Akademie der Wissenschaften müssten zusammengefasst werden, forderte Popowkin. Dazu gründeten Experten dieser Behörden eine gemeinsame Arbeitsgruppe, wie die Agentur Interfax meldete.

Popowkin kündigte zudem an, dass seine Behörde einen Peilsender auf dem erdnahen Asteroiden Apophis anbringen wolle. Damit solle dieser Himmelskörper genau kontrolliert werden, der Experten zufolge 2036 äußerst nah an der Erde vorbeifliegen wird. Die internationale Gemeinschaft müsse bei der Abwehr kosmischer Gefahren eng zusammenarbeiten, sagte der Roskosmos-Chef.

(Bild:  NASA/JPL-Caltech)

Am 15. Februar war ein Meteorit über der südlichen Uralregion in Russland niedergegangen. Nachdem der Brocken mit ungefähr 15 Metern Durchmesser in der Luft zerborsten war, richtete die Druckwelle vor allem in der Millionenstadt Tscheljabinsk schwere Schäden an. Dabei wurden rund 1500 Menschen teilweise schwer verletzt. Das Geschehen wurde weltweit beachtet und Raumfahrtexperten hatten bereits Konsequenzen gefordert. (mho)