Auch Barnesandnoble streicht "Mein Kampf"
Nach Amazon.com hat auch der Internet-Buchhändler barnesandnoble.com angekündigt, das Hitler-Buch "Mein Kampf" nicht mehr nach Deutschland zu liefern.
Der Internet-Buchhändler barnesandnoble.com hat am Freitag angekündigt, das Hitler-Buch "Mein Kampf" nicht mehr nach Deutschland zu liefern. Man folge damit einer Aufforderung des deutschen Justizministeriums, teilte die Firma mit. Das Justizministerium habe erklärt, der Verkauf des Buches in Deutschland sei definitiv untersagt. Vorangegangen war eine offizielle Beschwerde des Simon-Wiesenthal-Zentrums in Los Angeles. Mitte November hatte bereits der Online-Buchhändler Amazon.com das antisemitische Machwerk aus seinem Angebot für deutsche Kunden gestrichen.
"Wir verstehen das spezielle Problem, das 'Mein Kampf' im Kontext der deutschen Vergangenheit und für die deutsche Regierung darstellt", erklärte barnesandnoble.com. "Unsere Politik im Hinblick auf Zensur bleibt unverändert. [...] Wir glauben nicht, dass Zensur für irgendein Problem der Welt eine Lösung ist. Tatsächlich meinen wir, dass sie mehr Probleme schafft als kuriert. Doch [...] respektieren wir die Gesetze der Länder, in denen wir unser Geschäft betreiben." In Deutschland hält der Freistaat Bayern das alleinige Copyright für "Mein Kampf". Außerdem steht das deutsche Strafgesetz dem Vertrieb entgegen. Paragraf 86 verbietet die Verbreitung von Propagandamitteln, "die nach ihrem Inhalt dazu bestimmt sind, Bestrebungen einer ehemaligen nationalsozialistischen Organisation fortzusetzen oder deren Inhalt gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung oder den Gedanken der Völkerverständigung gerichtet ist". (cp)