Botnetz kostet Werbebranche viel Geld

Klick, klick, klick. Ka-ching. $$$. Ein intelligentes Botnetz klickt sich durch Internetwerbung und simuliert dabei menschliches Klickverhalten. Der Werbranche entsteht dadurch ein Millionenschaden.

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Das neu entdeckte Chameleon-Botnetz hat über hunderttausend Windows-Rechner in den USA infiziert und missbraucht seine Wirte, um Klicks auf gestaltete Online-Anzeigen zu simulieren. Dabei entstehe der Werbebranche ein Schaden von rund sechs Millionen US-Dollar im Monat, berichtet der Dienstleister Spider.io, der sich auf die Analyse von Werbeklicks spezialisiert hat.

Das Unternehmen hat die Aktivitäten des Botnetzes erstmals im Dezember 2012 registriert. Das "Chameleon" getaufte Botnetz besucht über seine über 120.000 Wirtsrechner etwa 202 Websites regelmäßig. Dabei legt Chameleon offenbar recht intelligente Verhaltensweisen an den Tag. Das Botnetz spürt die Werbung auf den aufgerufenen Seiten auf und versucht, menschliches Klickverhalten mit simulierten Mausbewegungen möglichst glaubhaft nachzuahmen.

Auf den ausgewählten Websites werden monatlich rund 14 Milliarden Anzeigen ausgeliefert, von denen nach Erkenntnissen von Spider.io mindestens 9 Milliarden auf das Konto des Botnetzes gehen. Der durch Chamaleon angerichtete Schaden ist laut Berechnungen von Spider.io 70 Mal höher als der, den das Bamital-Botnetz verursacht hat, das von Symantec und Microsoft ausgehoben wurde. Dieses "erwirtschaftete" nur rund eine Million US-Dollar im Jahr.

Die Firma Spider.io hat sich darauf spezialisiert Bots und Spider von echten Website-Besuchern zu unterscheiden. Zur Seite standen dem Unternehmen bei der aktuellen Analyse außerdem noch die Partner DataXu und media6degrees. Die Analyse zu Chameleon kann noch nicht als abgeschlossen gelten. Spider.io nannte nur die bisherigen Ergebnisse. Es könnte also noch weitaus mehr Rechner betroffen sein. (kbe)