Das Internet macht dem Buchhandel Sorgen
Laut dem Vorsitzenden des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels muss der Verband Abrechnungsverfahren und Urheberrechtsschutz im Internet organisieren.
Eine der großen Herausforderungen der Zukunft – das ist nach Ansicht des Börsenverein des Deutschen Buchhandels das Internet für die Buchhändler und Verlage. Das neue Medium müsse "handelsfähig" gemacht werden, sagte Börsenvereins-Vorsteher Roland Ulmer anlässlich des Jubiläums des Verbands. Dabei gehe es nicht so sehr um den reinen Online-Buchhandel, der bereits weitgehend problemlos funktioniere, sondern um einzelne, über das weltweite Datennetz verbreitete Texte und Informationen. "Als der Börsenverein vor 175 Jahren gegründet wurde, herrschte ein Buchmarkt, auf dem es überhaupt keine Strukturen, keine gesetzlichen Regelungen wie zum Beispiel das Urheberrecht gegeben hat. Genau die gleiche Situation haben wir heute im Online-Bereich", erklärte Ulmer.
Es sei die Aufgabe des Börsenvereins, Abrechnungsabläufe im Internet zu organisieren und den Schutz des Urheberrechts aufzubauen. So sei zum Beispiel denkbar, den Zugang zu Texten im Internet mit einem Abonnement zu regeln. Allerdings sei noch nicht geklärt, wie verhindert werden könne, dass ein Abonnent einen einmal bezahlten Text selbst im Netz weiterverbreite. "Das Urheberrecht bietet zwar theoretisch Schutz, ist aber im Internet kaum anzuwenden", meinte Ulmer. Zudem bliebe bei einem solchen Modell der konventionelle Buchhandel außen vor, "und das wollen wir natürlich nicht". (jk)