UEFI-Problem bei Samsung-Notebooks: Halb voll ist fast kaputt

Das Füllen des Speicherplatzes für UEFI-Variablen um mehr als fünfzig Prozent legt manche Samsung-Notebooks lahm. Schuld ist offenbar die Garbage Collection der UEFI-Firmware.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Das Füllen des Speicherplatzes für UEFI-Variablen um mehr als fünfzig Prozent soll die Ursache sein wegen der Samsung-Notebooks in bestimmten Fällen nicht mehr starten und zum Reparaturfall werden – etwa nach dem UEFI-Start mancher Linux-Distributionen oder dem Ausführen eines Testprogramms für Windows, das Informationen bei der UEFI-Firmware hinterlegt. Das erwähnt Matthew Garrett im Rahmen eines Blog-Beitrags, in dem er die Nutzung von UEFI-Variablen für Debugging-Zwecke beschreibt. Der Linux-Kernel-Entwickler und UEFI-Spezialist hat untersucht, warum schon das Booten mancher Linux-Distributionen zum Gerätedefekt führt, und ein Windows-Programm zum Ramponieren mancher Samsung-Notebooks geschrieben.

Garrett hat zudem einen Kernel-Patch bereitgestellt, durch den der Linux-Kernel das Ablegen von Informationen in UEFI-Variablen unterbindet, wenn dadurch mehr als fünfzig Prozent des Speicherplatzes belegt werden. In dem zugehörigen Kommentar erwähnt er, dass bei einem größeren Füllgrad die Garbage Collection mancher Geräte durcheinander gerät – das bezieht sich offensichtlich auf die Samsung-Notebooks. Die Garbage Collection gibt Speicherplatz beim Booten frei, nachdem UEFI-Variablen vom Betriebssystem verändert oder gelöscht wurden.

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Diese Änderung ist schon einige Tage im Hauptentwicklungszweig des Linux-Kernels enthalten; sie ist auch Bestandteil des Kernels 3.8.3 und dessen kürzlich erschienenem Nachfolger 3.8.4. Da die allermeisten Linux-Distributoren die Installationsmedien bereits veröffentlichter Linux-Distributionen nicht aktualisieren, wird noch viele Monate weiter die Gefahr bestehen, Samsung-Notebooks durch den Betrieb von Linux kaputt zu machen. In einem Kommentar zu seinem Blog-Beitrag rät Garret daher auch von der Installation einer schon einige Monate alten Linux-Distribution im UEFI-Modus ab. Es gab Hinweise, dass Samsung an einem Firmware-Update arbeitet, um die eigentliche Ursache aus der Welt zu schaffen; von einer solchen Firmware ist bislang aber nichts zu sehen. (thl)