Deutsche Telekom erwägt Volumendrosselung bei DSL

Laut eigenen Angaben überlegt die Deutsche Telekom, Volumengrenzen bei DSL einzuführen. Konkrete Tarife soll es aber noch nicht geben. Zuerst wurde über die Pläne in einem Blogbeitrag berichtet, der schnell hohe Wellen im Netz schlug.

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Von
  • Falk Steiner

In einem Weblog wurde aus angeblich internen E-Mails der Deutschen Telekom berichtet, laut denen die Telekom auch bei DSL-Tarifen ab Mai 2013 eine Volumengrenze einführen wolle. Dabei solle die Geschwindigkeit auf 384 Kilobit pro Sekunde gedrosselt werden. Die Telekom hat nun per Blogposting auf die Veröffentlichung reagiert, die bereits im Netz die Runde machte und Nachfragen auf Twitter nach sich zog.

Ein Sprecher der Telekom bestätigte, dass die Telekom derartige Überlegungen anstelle. Nach Vorbild der unechten Flatrates, wie sie in Mobilfunktarifen gängig sind, könnte dann Zusatzvolumen extra hinzugebucht werden, wenn das Inklusiv-Volumen überschritten wäre. In dem Blogpost heißt es: "Der Vorteil ist, dass nur die Kunden mehr zahlen müssten, die tatsächlich mehr Volumen beanspruchen. Bisher ist es so, dass sämtliche Nutzer die intensivere Nutzung einiger quersubventionieren."

Das in Blogposts genannte Datum Mai für eine Einführung dieses Mechanismus will die Telekom jedoch nicht bestätigen: Es gebe noch keine neuen Tarife. Zudem seien Altverträge hiervon nicht betroffen, betont die Telekom.

[UPDATE: 22.03.2013, 12:45]

Tatsächlich gibt es bei den Telekom-Tarifen bereits in den Vertragsbedingungen verankerte Volumengrenzen mit anschließender Drosselung. Allerdings bewegen sich diese in anderen Dimensionen als die in dem Blogbericht genannten Pläne. So werden in den "Call&Surf"-Bestimmungen (PDF-Datei) bei Call & Surf Comfort VDSL und Call & Surf Comfort Plus VDSL für das Volumen von 200 GB im Monat 51.300 kbit/s im Downstream zugesagt, für weitere 100 GB 25.000 kbit/s und für den weiteren Rest des Monats wird eine Begrenzung auf 6.016 kbit/s genannt. Zudem wird diese Drosselung bislang wohl nicht umgesetzt.

Ähnliches findet sich zum Beispiel auch in Tarifen des Entertain-Pakets (PDF-Datei). So wird etwa die Glasfaser-Vertragsvariante Fiber 100 ab 300 GB in einem Monat auf 3Mbit/s gedeckelt und Fiber 200 ab 400 GB. Diese Begrenzung wird dem Vernehmen nach durchgesetzt.

[UPDATE: 22.03.2013, 18:45]

Korrektur: Leider ist uns bei der Angabe für die "Call&Surf"-Tarife ein Fehler unterlaufen. Es handelt sich nicht um eine Staffelung, sondern um Volumengrenzen für verschiedene Anschlüsse: Bei VDSL50-Anschlüssen wird ab 200 GB eine Drosselung von 51.300 kbit/s auf 6.016 kbit/s vorgesehen, bei VDSL25 ab 100 GB von 25.000 kbit/s auf 6.016 kbit/s. (axk)