Don't look and drive
Google Glass schlägt weiter Wellen – jetzt auch in der Gesetzgebung von West Virginia. Dort soll das Tragen von Googles Datenbrille während des Autofahrens verboten werden.
Der von Google im Project Glass angekündigte Brillenclip "Google Glass" sorgt nicht nur unter Technikbegeisterten für Unruhe: Auch die Gesetzgebung in West Virginia, USA, bereitet sich auf die Datenbrille vor.
Eine Handvoll Delegierter haben im dortigen Verkehrsausschuss einen Gesetzentwurf zur Erweiterung der Regeln beim Fahren eines Fahrzeugs eingebracht. Bislang ist es in West Virginia ähnlich wie in Deutschland verboten, während des Fahrens ohne Freisprecheinrichtung zu telefonieren und an Tablet oder Smartphone E-Mails oder SMS zu schreiben. Nun möchten die Delegierten diese Vorschriften um das Benutzen von tragbaren Computern mit Googles Brillenclip ergänzen. Die Erweiterung soll zum 1. Juli in Kraft treten.
Bislang warf die Google-Brille eher Fragen rund um die Persönlichkeitsrechte auf. So hatte ein Cafe in Seattle bereits mit einem Schild angekündigt, dass die Brille dort nicht erwünscht sei. Angeblich arbeiten Entwickler an einem Erkennungssystem, mit dem Individuen erkannt werden, auch ohne dass der Brillenträger deren Gesicht sieht.
Im Februar hatte Google konkrete Infos zur Funktion der Datenbrille bekannt gegeben. Demnach wird die Brille per Sprache gesteuert und Informationen werden über Google-Now-Technik ins Sichtfeld des Trägers eingeblendet. Man kann Fotos schießen, Videos aufnehmen und sich Texte in eine andere Sprache übersetzen lassen. Töne überträgt die Brille über einen Vibrator, der Schwingungen über Schädelknochen ins Innenohr des Träger sendet. Die letztes Jahr auf Googles I/O-Konferenz erstmals vorgestellte und Anfang dieses Jahres bei Hackathons gezeigte Brille konnten Entwickler für 1500 US-Dollar vorbestellen. Der Auslieferungszeitpunkt ist noch nicht bekannt. (uk)