Schweizer Bundesverwaltung will Papier weitgehend zum Hilfsmedium degradieren

Der Schweizer Bundesrat hat einen Aktionsplan zum Umgang mit elektronischen Daten und Dokumenten verabschiedet.

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Von
  • Tom Sperlich

Auf Antrag des Eidgenössischen Departements des Innern (EDI) wurde ein umfassendes Maßnahmenpaket (PDF-Datei lanciert, das eine Modernisierung der Aktenführung und Informationsverwaltung zum Ziel hat. Damit soll "der e-Primat", wie es in der Mitteilung des EDI heißt, "schrittweise Realität und das Papier weitgehend zum Hilfsmedium werden".

Dabei konzentriert sich die Schweizer Regierung (der Bundesrat) vor allem auf die Einführung einer elektronischen Geschäftsverwaltung, die in der gesamten Bundesverwaltung bis Ende 2011 abgeschlossen sein soll. Dazu zählen sämtliche Ministerien (Departemente) sowie die Bundeskanzlei. Eine weitere geplante zentrale Maßnahme ist auch die schrittweise Umstellung der Bundesrats- und Parlamentsgeschäfte auf eine durchgängig elektronische Basis bis Ende 2010. Diese soll unter der Führung der Bundeskanzlei stehen.

Mit der verabschiedeten Initiative will sich der Bund eine effiziente und transparentere Geschäftsabwicklung ermöglichen und den Kantonen, Gemeinden und interessierten Privaten klar definierte Schnittstellen anbieten (Definition der Austauschformate). So möchte der Bund damit künftig auch die bisherigen Medienbrüche zwischen papierbasierter und elektronischer Verwaltung aufheben und so Prozesse effizienter und wirtschaftlicher gestalten, erläutert das EDI.

Die durchgängige elektronische Geschäftsabwicklung sei eine unabdingbare Voraussetzung für ein flächendeckendes E-Government beim Bund, welches den Grundsätzen der "Guten Regierungsführung" (Good Governance) genügt. Das Programm wurde vom Schweizerischen Bundesarchiv (BAR) im Rahmen der Strategie des Bundesrates für eine Informationsgesellschaft in der Schweiz in Absprache mit der Bundeskanzlei und dem Informatikstrategieorgan des Bundes (ISB) erarbeitet. (Tom Sperlich) / (jk)