Schwedischer Sprachenrat streicht "ogooglebar" von Wörterliste

Um einem möglichen Markenrechtsstreit aus dem Weg zu gehen, hat das Institut das schwedische Wort für "ungooglebar" von seiner Liste der Neusprachschöpfungen des Jahres 2012 genommen.

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Der schwedische Sprachenrat bringt alljährlich eine Vorschlagsliste für Neologismen heraus. Auf der neuesten für das Jahr 2012 stand ursprünglich auch das Wort "ogooglebar", was bedeuten sollte, ein Begriff könne nicht mit einer Web-Suchmaschine gefunden werden, sei also "ungooglebar". Nun hat der Sprachenrat das Wort von seiner Liste gestrichen, da Google verlangt habe, dass die Definition für "ogooglebar" das Unternehmen beim Namen nennen und außerdem einen Hinweis enthalten solle, dass Google eine Marke sei. Dabei habe sich das Unternehmen auf das Markenrecht berufen, teilte der Sprachenrat mit.

Dieser entgegnete, kein Individuum oder Unternehmen habe über die Sprache zu bestimmen. Die Sprachentwicklung kümmere sich nicht um den Markenschutz. Das Wort "ogooglebar" werde auch in Gebrauch bleiben, wenn es von der Liste gestrichen wurde, zumal es auch durch das Internet verbreitet wird. Der Sprachenrat habe aber nicht die Zeit und die Neigung, den rechtlichen Weg zu gehen, den Google eingeschlagen habe.

In Deutschland enthält der Duden seit 2004 das Wort "googeln". In der Definition wird das Unternehmen ausdrücklich genannt: "mit Google im Internet suchen, recherchieren" – allerdings erst seit 2006, nachdem Google offensichtlich erfolgreich intervenierte. Zuvor hieß die Definition im Duden: "Suchen im Internet." Der Suchmaschinenbetreiber befürchtete seinerzeit, dass er die Rechte an dem Wort "Google" verlieren könne, denn ein Verb "googeln" lasse sich nicht markenrechtlich schützen.

Der Sprachenrat (Språkrådet) ist nach eigenen Angaben die Hauptorganisation für Sprachpflege in Schweden. Er ist eine Abteilung des staatlichen Instituts für Sprache und Folklore (Institutet för språk och folkminnen). Der Sprachenrat ist dafür zuständig, die Entwicklung der gesprochenen und geschriebenen schwedischen und anderen in Schweden gesprochenen Sprachen zu verfolgen und zu beschreiben. Der Sprachenrat veröffentlicht Wörterbücher, andere Handbücher und Zeitschriften. (anw)