Büro-PC von HP mit Solid-State-Disk

Als erster Großserienhersteller bietet Hewlett-Packard einen Desktop-PC optional mit einer Solid-State-Disk an, die 16 GByte an Daten fasst.

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Der zurzeit vor Dell weltgrößte PC-Hersteller Hewlett-Packard hat die Spitzenmodelle seiner Business-PC-Baureihe überarbeitet: In den Compaq-dc7800-Geräten, die die Baureihe dc7700 mit Intels Q965-Chipsatz ablösen, stecken Mainboards mit Q35-Chipsatz, also der zweiten Inkarnation der Intel-vPro-Plattform für länger lieferbare und fernwartbare Bürocomputer. Als Prozessoren stehen Intels Core 2 Duos mit FSB1333 sowie VT-x- und TXT-Funktionen (E6000), die abgespeckten FSB800-Core-2-Duos der E4000-Serie, Pentium Dual-Core E2000 sowie Celeron 400 zur Auswahl.

HP offeriert die Compaq-dc7800-Rechner wie ihre Vorgänger in drei Gehäusevarianten: Einen auch als Desktop-PC nutzbaren (Convertible) Minitower, einen Small-Form-Factor-(SFF-)Desktop-PC und einen Ultra-Slim-Desktop-PC. In Letzterem steckt teilweise Notebook-Technik, nämlich eine 2,5-Zoll-Festplatte sowie Small-Outline-(SO-)DIMMs als Hauptspeichermodule; als Netzteil kommt ein externer AC/DC-Wandler zum Einsatz.

In den USA bietet HP gegen 328 US-Dollar Aufpreis als Alternative zur Notebook-Festplatte auch eine Solid State Disk (SSD) mit 16 GByte Flash-Speicher an. Der Sinn dieser Option ist fragwürdig: Wesentlich sparsamer als eine herkömmliche 2,5-Zoll-Platte, die typischerweise bloß 2 bis 3 Watt Leistung aufnehmen, sind die meisten Flash-SSDs nicht – selbst wenn sie sich mit 0,7 bis 1,5 Watt begnügen. Deshalb geben sie auch nicht viel weniger Wärme ab. Und der bei Notebooks wichtige Vorteil größerer Robustheit spielt bei einem Desktop-PC kaum eine Rolle. Weil moderne Betriebssysteme viele Festplattendaten im Hauptspeicher puffern oder spekulativ laden, wirkt sich auch die im Vergleich zu Notebook-Festplatten sehr kurze Zugriffszeit von Flash-SSDs oft viel weniger aus als erhofft. Sinnvollerweise baut HP sowieso standardmäßig 2,5-Zoll-Platten mit 7200 Umdrehungen pro Minute ein.

Die Compaq-dc7800-Rechner sind mit 80-Plus-Netzteilen bestückt, sie sind in Energy-Star-4.0-kompatiblen Konfigurationen lieferbar. Auch Varianten, die die Gold-Anforderungen der EPEAT-Spezifikationen erfüllen, sind zu haben. Laut HP-Spezifikation soll der Ultra-Slim-Desktop-PC im Leerlauf mit weniger als 40 Watt Leistungsaufnahme auskommen.

Dank der Energy-Star-Vorgaben und der Klima-Diskussion preisen alle großen PC-Hersteller zurzeit besonders sparsame Bürorechner an, nämlich etwa auch Dell, Fujitsu Siemens Computers und Lenovo. Die Energy-Star-Richtlinien lassen allerdings bei einem Desktop-PC mit Onboard-Grafik, Dual-Core-CPU und mehr als 1 GByte RAM satte 65 Watt zu, Einzelkern-Systeme mit halb so viel Speicher dürfen 50 Watt schlucken. Das unterbietet aktuelle Desktop-PC-Technik bei geschickter Konfiguration locker – und viele Notebooks brauchen weniger als die Hälfte. (ciw)