Random House will Hörbücher ohne Kopierschutz anbieten

Die Bertelsmann-Tochter hat mit dem Probeverkauf von DRM-freien Hörbüchern gute Erfahrungen gemacht.

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Der US-amerikanische Verlag Random House, eine Tochter der Bertelsmann AG, will seine Online-Vertriebspartner künftig nicht mehr grundsätzlich dazu verpflichten, seine Hörbücher mit Digital Rights Management zu verkaufen. Das Wall Street Journal berichtet unter Bezug auf die Website Boing Boing, der Verlag habe vorige Woche seine Literaturagenten darüber informiert. Mit dem Schritt wolle Random House erreichen, seine Hörbücher über möglichst viele Kanäle vertreiben zu können.

Random House versucht den Autoren den Schritt durch das Argument schmackhaft zu machen, dass er den Vertrieb von Hörbüchern über das Internet antreibe. Bei Downloads erhalten die Autoren 15 Prozent der Nettoeinnahmen als Honorar, bei CDs 10 Prozent. Falls Autoren aber darauf bestehen, könne es für einzelne Titel auch künftig DRM-geschützte Hörbücher geben. Ebenso werden auch alle Hörbücher, die für Bibliotheken gedacht sind, weiterhin mit Digital Rights Management versehen. Hier gehe es nicht nur um den Kopierschutz, sondern auch um die Begrenzung der Ausleihdauer, die mit DRM möglich sei.

Der Verkauf von DRM-freien Hörbüchern soll mit dem März beginnen. Im September vorigen Jahres hatte der Verlag testweise 500 Hörbuchtitel ohne Kopierschutz über den Online-Musikshop eMusic angeboten. Keine dieser mit Wasserzeichen versehenen Dateien sei später in P2P-Tauschbörsen im Internet aufgetaucht, heißt es in einem Brief (PDF-Datei) an die Geschäftspartner. Hingegen hätten sich in Tauschbörsen diverse Hörbücher von CDs gefunden, deren Kopierschutz umgangen worden sei. Ähnliche Erfahrungen habe auch die Musikindustrie in den vergangenen sechs Monaten gemacht. (anw)