Roboter-Qualle soll Ozeane überwachen

Wissenschaftler der Virginia Tech haben eine Drohne in Form einer mehr als 70 Kilogramm schweren Qualle vorgestellt, die in Zukunft selbstständig Daten über das Ökosystem sammeln oder zur militärischen Überwachung eingesetzt werden soll.

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Von
  • Thomas Hoffmann

In einem von der US-Navy mit fünf Millionen US-Dollar geförderten Projekt haben Wissenschaftler der Virginia Polytechnic Institute and State University den Prototyp einer Unterwasser-Drohne in Form einer großen Qualle vorgestellt. Der Roboter hat eine Spannweite von über 150 Zentimetern und wiegt mehr als 70 Kilogramm. Die "Cyro" genannte Drohne besteht aus einer zentralen Einheit für die Steuerung und einem Nickel-Metalhydrid-Akku. Die Konstruktion ist mit einer weißen Silikon-Hülle überzogen und bewegt sich mit acht Armen nach dem Vorbild aus der Natur.

Quallen können sich mit minimalem Energieeinsatz im Wasser bewegen, weshalb die Wahl der Entwickler auf diese spezielle Art der Fortbewegung fiel. Finale Exemplare sollen so mehrere Monate mit einer Akku-Ladung auskommen. Neben dem Einsatz als militärische Überwachungsdrohne sind auch zivile Einsatzgebiete denkbar. Die Roboter-Quallen könnten in Zukunft den Meeresboden kartieren, Daten über den Zustand des Ökosystems sammeln oder Ölverschmutzung entfernen. Zusätzlich erhoffen sich die Forscher ein tieferes Verständnis über die Art der Fortbewegung bei unterschiedlich großen Exemplaren. Bereits seit 2009 arbeiten die Forscher mehrerer Universitäten (Virginia Tech College, Providence College in Rhode Island, University of California Los Angeles, University of Texas at Dallas und Stanford University) an der Entwicklung. Bis die Drohne einsatzfähig ist sollen allerdings noch einige Jahre vergehen. Ein Nachfolger für "Cyro" befindet sich bereits in Arbeit. (tho)