Facebook Home: Facebook nimmt zu Datenschutzkritik Stellung

In einer FAQ erklärt Facebook, welche Daten durch die neue Facebook-Home-Funktion in Android gesammelt werden.

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Von
  • Boi Feddern

Mit der gerade vorgestellten Software Facebook Home für Android will Facebook seine Nutzer noch enger an das soziale Netzwerk binden. Schnell wurde in diesem Zusammenhang Kritik laut, dass der Dienst durch die engere Verzahnung mit dem Smartphone der notorischen Datensammelwut von Facebook weiter Vorschub leistet. Recht zügig hat Facebook auf diese Kritik nun reagiert und eine FAQ ins Netz gestellt, die über Art und Umfang der gesammelten Daten Auskunft gibt.

Demnach werden Daten – darunter auch ortsbezogene – genauso erhoben wie bei der bisherigen Facebook-App. Facebook wertet außerdem aus, welche Apps benutzt werden, aber nicht wozu. Außerdem wird eine Liste der Apps im Home Launcher gespeichert. Diese bleibt 90 Tage nachvollziehbar ebenso wie App-Benachrichtigungen (Notifications), aber nicht deren Inhalt.

Angesichts der Datenmengen, die Nutzer freiwillig bei Facebook parken, erscheint das vergleichsweise konservativ, allerdings ist Facebook auch bekannt dafür, Datenschutzregeln nachträglich aufzuweichen. Das früher existierende Mitspracherecht bei Regeländerungen haben Facebook-Nutzer mittlerweile verloren.

Experten spekulieren, dass aus Facebook Home irgendwann sogar ein vollwertiges Betriebssystem erwachsen könnte. Als Beispiel könnte ausgerechnet Googles Chrome dienen. Während Google seine eigenen Dienste zunächst als Toolbar in Firefox integrierte, entwickelte der Suchmaschinengigant daraus später erst ein eigenen Browser und dann ein Betriebssystem, weil man sich nicht mehr länger an fremde Systeme binden wollte.

Facebook könnte dieses nachahmen wollen: Mit Graph Search hat soziale Netzwerk immerhin schon eine eigene Suchfunktion und den Messenger als Alternative zu Gmail oder Microsofts Skype. Aber schon durch Home dürfte Facebook weitere wertvolle Nutzerdaten zur Vermarktung gewinnen. (boi)