Datenklau: Einbruch beim Video-on-Demand-Dienst Vudu

Fast drei Wochen nach dem Diebstahl von Festplatten mit Kundeninformationen und verschlüsselten Passwörtern fordert der US-Dienstleister seine Kunden nun auf, ihre Passwörter zu ändern.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 6 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Jurran

Am 24. März wurde in die Geschäftsräume des im kalifornischen Santa Clara ansässigen Video-on-Demand-Dienstes Vudu eingebrochen und unter anderem Festplatten entwendet, auf dem sich Kundeninformationen befanden – darunter neben Namen, Geburtsdaten, E-Mail- und postalische Adressen, Buchungsaufzeichnungen und jeweils den letzten vier Ziffern der Kreditkartennummern auch verschlüsselte Passwörter.

Am gestrigen Dienstag informierte der Vudu-CTO Prasanna Ganesan die Kunden über den Diebstahl und forderte sie auf, "proaktiv" ihr Passwort zu ändern. Passend dazu richtete der Dienst eine Website zum Thema ein. Zwar geht Vudu nach eigenen Angaben davon aus, dass es "schwierig sei, die Verschlüsselung zu knacken", jedoch könne man die Möglichkeit "aufgrund der Umstände des Diebstahls" nicht ausschließen. Nähere Angaben zu diesen Umständen machte das Unternehmen nicht.

Vudu hält es für möglich, dass auf die betroffenen Kunden nun eine Spam-Welle zurollt - und warnt sie ausdrücklich davor, ihr Passwort gegenüber angeblichen Mitarbeitern am Telefon oder nach Aufforderung per Mail preiszugeben. Wer Befürchtungen hat, dass sein Konto missbräuchlich benutzt wurde, könne sich an den Kundendienst des Unternehmens wenden.

Vudu hat nach eigenen Angaben für seine Kunden ein einjähriges Abo bei der Sicherheitsfirma Allclear ID abgeschlossen. Diese beobachtet Aktivitäten unter anderem auf kriminellen Webseiten und in Foren und benachrichtigt Nutzer, wenn dort ihre persönlichen Daten auftauchen. Im Missbrauchsfall seien Kunden dort mit 1 Million US-Dollar versichert. Der Dienst kostet normalerweise 10 US-Dollar pro Monat. Auf diese Weise hatte seinerzeit bereits Sony auf den Diebstahl von Kreditkartendaten von seinem Server reagiert.

Der Vudu-Dienst ist mit seinem Angebot auf verschiedenen Plattformen vertreten, darunter auf Windows-PCs, Macs, iPad, Android-Tablets, Playstation 3 und Xbox 360. c't hatte in seiner Artikelreihe zum Thema "Weltweit TV- und Video-Dienste uneingeschränkt nutzen " in Ausgabe 8/13 unter anderem beschrieben, wie auch deutsche Anwender Filme über Vudu abrufen können. (nij)