Mobile-Comeback fĂĽr Java mit Tabris 1.0
Java ist bei der Entwicklung mobiler Apps aus der Mode gekommen, seitdem verstärkt Webtechniken zur Mobilprogrammierung herangezogen werden. Tabris ist der Versuch, eine neue Alternative für die Multi-Plattform-Entwicklung mit Java ins Spiel zu bringen.
- Alexander Neumann
EclipseSource, IT-Dienstleister im Umfeld von Eclipse, hat die Version 1.0 von Tabris veröffentlicht. Dahinter verbirgt sich ein Framework, das über eine Client-Server-Infrastruktur die Entwicklung mobiler Anwendungen in Java erlaubt. Es richtet sich an Java-Entwickler, die in vertrautem Entwicklungsumfeld und mit gewohnter Infrastruktur mobile Geschäftsanwendungen entwickeln wollen. Tabris erlaubt das Erstellen nativer iOS- sowie Android-Apps und ist auf weitere mobile Plattformen erweiterbar.
Mit Tabris erstellte Apps sollen durch die Verwendung plattformspezifischer Konzepte und Widgets hohe Nutzerfreundlichkeit aufweisen, weswegen sich die Technik laut Hersteller besonders für mobile Anwendungen mit Datensicherheitspriorität eignen soll, etwa Apps für Healthcare, E-Government, Versicherung und Finanzen sowie Handel und Logistik.
Tabris ist eine kommerzielle Erweiterung des Open-Source-Projekts Eclipse RAP. Im Kern beruht die Technik auf einer Zwei-Komponenten-Lösung. Dabei schreiben Entwickler ihre App einheitlich in Java und unter Zuhilfenahme des Standard Widget Toolkit (SWT). Ein RAP-Server bereitet die Daten auf und schickt sie an einen nativen iOS-, Android- oder Browser-Client, der sie schließlich interpretiert werden. Die Anwendungen werden dadurch jeweils im plattformspezifischen "Look and Feel" ausgeliefert, die verwendeten UI Controls lassen sich über eine SWT-Schnittstelle ansprechen. (ane)