droidcon Berlin – Grundlagen des mobilen GUI-Designs

Auch die mobile Denkfabrik war auf der droidcon mit einem Vortrag vertreten. Als alter Knochen der Mobilcomputerbranche lag es – wie so oft [-] an mir, die von Pionieren wie Palm Source betriebene Grundlagenforschung nicht ganz in Vergessenheit geraten zu lassen. Denn: Obwohl heutige Handys von der Rechenleistung her ohne Probleme mit den schnellsten Desktops mithalten können, sind sie fundamental und konzeptionell völlig unterschiedlich. Das merkt man am schnellsten, indem man die Nutzungsszenarien vergleicht.

Notebooks und klassische Workstations werden pro Tag ein- bis dreimal eingeschaltet. Die einzelnen Sitzungen dauern derweil lange – Nutzungszeiten von mehr als dreißig Minuten sind eher die Regel als die Ausnahme. Beim Handheld verhält sich das komplett anders: Er wird viel häufiger genutzt, allerdings nur für sehr kurze Zeit.

Die daraus folgende Idee ist, dass Programme für Handys einen komplett anderen Aufbau brauchen. Die schnellstmögliche Erfüllung der häufigsten Nutzeraufgaben steht im Mittelpunkt – desto weniger Klicks und desto weniger Wartezeit den User von der Tischreservierung beim Italiener trennen, desto zufriedener wird er mit dem Programm sein.

Außerdem ist es nicht sinnvoll, alle Funktionen der Desktop-Version des Programms zu mobilisieren. Produkte mit gut designter Benutzerschnittstelle (iPhone) sind oft wesentlich populärer als leistungsfähigere, aber schwer zu bedienende Programme (Windows Mobile 5) – das Reduzieren von Funktionen ist also eine durchaus denkbare Methode zur Steigerung der Zufriedenheit.

Weitere Informationen dazu findet man in einem als "Zen of Palm" bekannten Dokument – es ist leider nur mehr von Drittquellen verfügbar, da Palm seine Entwicklerdokumentation mittlerweile komplett entfernt hat. Zum Zeitpunkt der Drucklegung funktioniert dieser Link.

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