Crowdfunding für Perl-Projekt Pinto

Das Perl-Modul zum Erstellen und Verwalten eines privaten CPAN erhält derzeit über eine Crowdfunding-Kampagne Geldmittel für die weitere Entwicklung. Nach wenigen Tagen konnten bereits 70 Prozent der veranschlagten Summe erreicht werden.

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Von
  • Wolfgang Schemmel

Crowdfunding boomt und gehört inzwischen auch in der Open-Source-Welt zum guten Ton. Da will die Perl-Szene nicht außen vor bleiben. Der Perl-Promoter und Buchautor brian d foy kam auf die Idee, ebenfalls einen Crowdfunding-Versuch zu starten. Dafür lancierte er auf Twitter an seine rund 1500 Follower einen Aufruf nach einem geeigneten Teilnehmer.

Einer der Interessenten an diesem Pilotprojekt war Jeffrey Thalhammer, der Autor des beliebten Code-Qualitätswerkzeugs Perl::Critic. Sein aktuelles Projekt ist Pinto, ein Tool zum Erstellen und Verwalten eines privaten CPAN (zentraler Ablageort für Perl-Bibliotheken). Wie die meisten Perl-Module wird es von einem Freiwilligen mit begrenzten Ressourcen entwickelt. Je beliebter jedoch ein solches Modul wird, desto höher werden auch in Summe die Ansprüche der User. In diesem Fall führte das zu einem regelrechten Feature-Request-Stau, den der Autor in seiner Freizeit nicht mehr bewältigen kann. Daher eignet sich dieses Projekt besonders für externe Geldzuwendungen.

Als erste Publicity-Maßnahme nahm Thalhammer ein kurzes Video auf, in dem er die zu finanzierenden Erweiterungen anreißt. Das wurde auf der Crowdfunding-Seite eingebettet. Zum Start der Crowdfunding-Kampagne ging Initiator brian d foy mit gutem Beispiel voran und steuerte 101 US-Dollar bei, rund ein Vierzigstel des Zielbeitrags von 4096 Dollar. Die Laufzeit des Funding ist auf einen Monat (bis 6. Mai) begrenzt. Der Start des Pinto-Crowdfundings wurde auf Twitter angekündigt und dort von einigen Perl-Multiplikatoren weiter verbreitet. Das führte innerhalb von drei Tagen zu einem Anstieg auf 15 Prozent des Ziels.

Die nächste Maßnahme war ein Blog-Beitrag am 10. April, der die Intentionen der Kampagne noch mal genauer beschrieb. In den folgenden fünf Tagen verbreitete sich die Nachricht langsam weiter und die zugesagten Mittel erreichten die 50-Prozent-Marke. Die letzte Raketenstufe zündete am Montag, den 15. April, mit dem Erscheinen des wöchentlichen Newsletters Perl Weekly. Der informierte seine fast 5000 Leser bereits in der Überschrift über die Crowdfunding-Kampagne und rief folgerichtig zur Teilnahme auf. Mit der Folge, dass nun bereits über 70 Prozent der Zielsumme erreicht sind.

heise Developer hat brian d foy, der sich auch als "Perl Social Experimenter" bezeichnet, zu seinen weiteren Plänen in dieser Richtung befragt. Die aktuelle Crowdfunding-Kampagne zeigt, dass viele Spender um die 10 US-Dollar beitragen. Er möchte für die nächste Kampagne ein Projekt heraussuchen, zu dem es noch kleinere Spenden geben kann. Ein möglicher Kandidat wäre die Aktualisierung eines Bereichs der Perl-Dokumentation. (ane)