Microsofts Azure greift Amazons Web Services an

Der Windows-Hersteller bietet in seiner Cloud in Zukunft ähnliche Produkte an wie Amazon. Auch bei den Preisen will er sich an der Konkurrenz orientieren.

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Von
  • Christian Kirsch

"Und" sei das entscheidende Wort, schreibt der für Microsofts Cloud-Dienst Azure verantwortliche Bill Hilf in seinem Blog. Deshalb werde das Unternehmen in Zukunft Infrastruktur- und Plattformdienste in der Cloud anbieten. Damit ergänzt Microsoft den bislang fehlenden IaaS-Bereich, in dem Amazon mit seinen Web Services (AWS) seit Langem aktiv ist.

Da Kunden zudem Qualität und einen niedrigen Preis verlangten, werde Microsoft für die Standarddienste Speicher, Rechenzeit und Bandbreite dieselben Preise ansetzen, wie sie AWS verlange. Im Einzelnen lässt sich das jedoch nur schwer nachprüfen, da die jeweiligen Instanzen bei beiden Firmen häufig unterschiedlich ausgelegt sind.

So ist die kleinste Virtuelle Maschine (0,02 US-Dollar pro Stunde ab 1. Juni) bei Microsoft mit 768 MByte RAM und 49 GByte Plattenplatz ausgerüstet, verfügt jedoch nicht über eine dedizierte virtuelle CPU. Amazon verlangt für seine vergleichbare EC2-Instanz 0,091 US-Dollar stündlich und bietet dafür 1,7 GByte RAM, eine reservierte virtuelle CPU sowie 160 GByte Plattenplatz.

Microsofts größte Standardinstanz A4 ähnelt mit 8 Cores, 14 GByte RAM und rund 2,6 TByte Plattenplatz Amazons M1 Extra Large (8 Cores, 15 GByte RAM, 1,7 TByte). Für eine solche Azure-Variante fallen 0,72 US-Dollar pro Stunde an, bei AWS sind es 0,728. Zusätzlich kompliziert wird der Vergleich dadurch, dass beide Anbieter unterschiedliche Beträge für Windows- und Linux-Instanzen ansetzen und dass bei Amazon die Kosten je nach Standort differieren. Hier sind die Preise für Windows-Instanzen in Irland genannt.

Update 17.4.13, 11:00: Microsoft hat inzwischen die in der Preisliste erkennbare Steigerung zum 1. Juni 2013 erläutert: Sie sei darauf zurückzuführen, dass in der bisherigen Preview des IaaS-Angebots noch keine Kosten für die Windows-Lizenzen berechnet wurden. Diese fließen nun in die Preise für die Produktivversion ein.

Anders als bei der Konkurrenz sei es zudem möglich, Virtuelle Maschinen im hauseigenen HyperV-Format ohne Konvertierung direkt als Azure-Instanz zu betreiben.

Update 17.4.13: 12:15: Falsche Zahlen für den Plattenplatz bei den großen Instanzen korrigiert. (ck)