Testflug der Privatrakete Antares erfolgreich

Nach zwei verschobenen Anläufen ist Antares zu Testzwecken ins All gestartet. Die Privatrakete soll künftig Astronauten mit Nachschub versorgen.

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  • dpa

Nach mehrtägiger Verzögerung ist die US-Trägerrakete Antares zu ihrem ersten Testflug gestartet. Wie die Weltraumbehörde Nasa mitteilte, hob sie am Sonntag um 17.00 Uhr Ortszeit (23.00 Uhr MESZ) vom Mid-Atlantic Regional Spaceport (MARS) der Nasa auf der Wallops-Insel im US-Bundesstaat Virginia ab.

Die vom US-Unternehmen Orbital Science hergestellte Rakete soll künftig Raumfrachter mit Vorräten für Astronauten ins All bringen. Geplant ist vor allem, dass die 40 Meter lange Trägerrakete den ebenfalls von Orbital entwickelten Raumfrachter Cygnus ins All fliegt, um die Internationale Raumstation ISS mit Vorräten, Ersatzteilen und Materialen für wissenschaftliche Experimente zu versorgen. Antares kann nach Angaben des Herstellers Nutzlast von bis zu 6,3 Tonnen transportieren.

Liftoff der Antares.

(Bild: Nasa)

Knapp vier Minuten nach dem Start hatte die vom US-Unternehmen Orbital Sciences entwickelte Rakete eine Geschwindigkeit von 4,4 Kilometern pro Sekunde (15.800 Stundenkilometer) erreicht. In rund 260 Kilometern Höhe brachte sie zu Testzwecken eine Nachbildung des Cygnus-Frachters in die Umlaufbahn. Die Kopie soll voraussichtlich zwei Wochen um die Erde kreisen, bevor sie beim Wiedereintritt in die Atmosphäre verglüht.

Der ursprünglich in der Nacht zum vergangenen Donnerstag geplante Testflug war wegen eines technischen Problems in letzter Minute abgesagt worden. Nach Nasa-Angaben hatte sich ein Datenkabel zwischen der Rakete und dem Tower schon vor dem Start gelöst. Ein zweiter Starttermin musste wegen starker Winde verschoben werden.

Noch in diesem Jahr soll Antares der ISS Nachschub liefern. Bis 2016 soll Cygnus im Auftrag der Nasa in voraussichtlich acht Missionen insgesamt 20 Tonnen Fracht zur ISS fliegen. Der Auftrag hat nach Nasa-Angaben ein Gesamtvolumen von rund 1,9 Milliarden US-Dollar (etwa 1,45 Milliarden Euro). Private Unternehmen wie Orbital Sciences und SpaceX entwickeln Weltraumtransporter, seit die Nasa ihre Shuttle-Flotte 2011 eingemottet hat. Astronauten sind für Reisen zur ISS auf russische Sojus-Kapseln angewiesen. Für größere Transporte ist sie aber zu klein. Auch Astronauten sollen in Zukunft von Privatunternehmen im Auftrag der Nasa ins All geschickt werden. (anw)