Txtr Beagle: "10-Euro-Reader" für 60 Euro zu haben

Der E-Book-Reader Txtr Beagle ist erstmals verfügbar. Weil bisher die erhofften Kooperationspartner aus der Mobilfunkbranche fehlen, gibt es ihn erst einmal nur auf der Txtr-Webseite – für 60 statt der angekündigten 10 Euro.

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Von
  • Achim Barczok

Der Txtr Beagle ist ein E-Book-Reader mit kargem Funktionsumfang

(Bild: heise)

Das deutsche Startup Txtr bietet seinen E-Book-Reader Beagle in dieser Woche auf der txtr-Homepage für 60 Euro an. Eigentlich wollte das Unternehmen mit dem Beagle neue Wege gehen: Ein E-Book-Reader ohne Schnickschnack, nur per Smartphone mit E-Books zu befüllen. Das Killer-Feature: Der Preis. Dank Kooperationen mit Mobilfunkbetreibern erhoffte sich das Unternehmen einen Marktpreis von etwa 10 Euro, hieß es in einer ersten Ankündigung im Oktober 2012. Zum Vergleich: Der Einsteiger-Kindle kostet hierzulande 80 Euro.

In puncto konkrete Kooperationen hat sich seit einem halben Jahr offensichtlich wenig getan. Jetzt verkauft Txtr den Reader deshalb erst einmal nur auf seiner Homepage, für 60 statt 10 Euro. Inklusive ist ein 10-Euro-Gutschein für E-Books. Das Unternehmen betont dabei, dass man weiterhin auf Kooperationen mit Mobilfunkbetreibern setze, interessierten Kunden aber schon jetzt die Möglichkeit geben wolle, das Gerät zu kaufen.

Der Beagle hat ein 5-Zoll-Display mit Minimal-Ausstattung. Anstelle eines Akkus hat er ein Fach für handelsübliche AAA-Batterien, deren Ladung für die Lektüre von bis zu 15 Büchern reichen soll. Ihm fehlt nicht nur WLAN und Touchscreen, sondern auch der sonst übliche Micro-USB-Anschluss. E-Books lädt er deshalb nicht am PC, sondern nur über eine Bluetooth-Verbindung per Handy oder Tablet. Dazu ist die Android-Version der Txtr-App notwendig, die auf Geräten mit Android 2.1 und höher läuft.

Das Übertragen dauerte in unserem Kurztest mit einem Vorseriengerät bisweilen mehrere Minuten pro Buch. Mehr als 15 E-Books passten nicht darauf, denn der Reader hat statt Lese-Software eine Bildanzeige, für die das Smartphone alle Buchseiten erst einmal konvertieren muss. Das erklärt auch den mickrigen Funktionsumfang in der Reader-Anzeige: Mehr als blättern und zwischen den Büchern wechseln kann der Beagle nicht. Weder gibt es ein Inhaltsverzeichnis, noch kann man Lesezeichen setzen oder Notizen einfügen. Einmal hochgeladen, lässt sich auch die Schriftgröße nicht mehr verändern – das Buch muss dazu in der App angepasst und neu hochgeladen werden.

Mit diesem kargen Funktionsumfang liegt der Beagle um Längen hinter den Readern von Amazon, Kobo und Co. Und ohne den angekündigten Kampfpreis gibt es derzeit kein Argument für den Beagle: Für 60 Euro erhält man beispielsweise auch den deutlich funktionsreicheren 5-Zoll-Reader Kobo Mini. (acb)