Angeblicher "LulzSec-Anführer" nur ein Möchtegern-Hacker

Vorgestern berichteten diverse Medien von der Festnahme eines Hackers, der sich als Anführer der berüchtigten Gruppe "LulzSec" bezeichnet hatte. Ein Ex-Mitglied dementiert dies nun.

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Von
  • Gerald Himmelein

Am Mittwoch verhaftete die australische Bundespolizei den 24-jährigen Matthew Flannery, der online als "Aush0k" bekannt war. Ihm wird Computer-Sabotage sowie der unbefugte Zugriff auf vertrauliche Daten vorgeworfen. Bis zu seiner Verhaftung war Flannery beim australischen Sicherheitsunternehmen Content Security angestellt. Flannery war dort als Support-Mitarbeiter tätig. Seinem ehemaligem Arbeitgeber zufolge soll er in dieser Tätigkeit keinen Zugriff auf vertrauliche Daten der Kunden des Unternehmens gehabt haben.

Aush0k hatte sich online als Anführer der Hacker-Gruppe LulzSec bezeichnet, die vor zwei Jahren mit gut publizierten Angriffen auf Sony Pictures, PBS und InfraGard von sich reden gemacht hatte. Nachdem das FBI ein führendes Mitglied der Gruppe überführt und zum Informanten gemacht hatte, konnten Strafverfolgungsbehörden die Mitglieder der Gruppe in Großbritannien, Irland und den USA verhaften.

Ein ehemaliges LulzSec-Mitglied dementierte heise Security gegenüber mit Nachdruck, dass Aush0k jemals Mitglied der Gruppe gewesen sei. Matthew Flannery sei ein "raging egowhoring skid", was sich mit "aufmerksamsgeiler Möchtegern-Hacker" übersetzen lässt.

Einige Mitglieder der Gruppe sind bereits verurteilt worden, zuletzt der US-Amerikaner Cody Kretsinger ("Recursion") zu einem Jahr und einem Tag Haft – die Mindeststrafe für ein Verbrechen. Anderen steht die Urteilsverkündung noch bevor, darunter drei britischen Mitgliedern der Gruppe. (ghi)