Zeitung: Google von YouTube-Werbeerlösen enttäuscht

Im laufenden Jahr setzt Google laut "Wall Street Journal" mit Anzeigen auf YouTube rund 200 Millionen US-Dollar um. Der Internetdienstleister hat sich angeblich von dem Video-Angebot mehr versprochen.

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Der Internetkonzern Google kann die Beliebtheit seiner Onlinevideo-Tochter YouTube laut einem Medienbericht bisher weit weniger in Werbeeinnahmen ummünzen als erhofft. Mit Anzeigen rund um die Videos werde YouTube im laufenden Jahr rund 200 Millionen US-Dollar (127 Mio Euro) umsetzen, berichtete das Wall Street Journal heute unter Berufung auf Insider. Google habe sich angesichts durchschnittlich mehr als einer Milliarde YouTube-Abrufen pro Tag deutlich mehr versprochen.

Der Suchmaschinenriese Google dominiert das Geschäft mit Textanzeigen rund um Online-Suchergebnisse und will diesen Erfolg auch auf Videos ausweiten. Größter Konkurrent ist dabei der Internet- Konzern Yahoo. Vom weltweiten Werbekuchen entfallen bislang laut Experten rund zehn Prozent der Umsätze auf das Internet und die große Masse noch immer auf klassische Medien wie TV und Print.

Google kämpft dem Bericht zufolge bei der Werbevermarktung von YouTube mit einer ganzen Reihe von Problemen. So laufen Klagen wegen angeblicher Verletzung von Urheberrechten etwa durch Video-Clips, die aus TV- Sendungen stammen. Der US-Medienkonzern Viacom etwa verlangt wegen unerlaubter Veröffentlichtung seines Material eine Milliarde US-Dollar Schadenersatz. Google verkaufe deshalb nur noch Werbung rund um YouTube-Videos mit zweifelsfrei geklärtem Copyright – dies seien aber gerade mal vier Prozent aller Inhalte, hieß es.

Ein YouTube-Sprecher wollte den Bericht nicht bestätigen. Er sagte dem Blatt lediglich: "In den vergangenen Monaten haben wir viel gelernt, was bei unseren Nutzern und Werbekunden ankommt und was nicht."

Derweil sucht Google nach neuen Vermarktungsmöglichkeiten für YouTube. Kürzlich hatte die New York Times berichtet, Seth MacFarlane, der Schöpfer der auf dem US-Fernsehsender Fox laufenden animierten Sitcom Family Guy, wolle eine Kurzfilm-Serie namens Cavalcade of Cartoon Comedy ausschließlich über das Internet verbreiten. Google wolle die 50 jeweils zwei Minuten dauernden Serienfolgen über sein AdSense-Programm über YouTube mit Werbung versehen auf Websites verbreiten. (anw)