Programmierstandard für Embedded-Systeme MISRA C 2012 erschienen

Die nun nahezu doppelt so große Spezifikation ist mit der neuen Version kompatibel zu C99 und wurde an etlichen Stellen offenbar deutlich überarbeitet.

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Von
  • Alexander Neumann

Die Motor Industry Software Reliability Association (MISRA) hat kürzlich den Embedded-Programmierstandard MISRA C 2012 freigegeben. Der Standard definiert Programmierrichtlinien für C- und C++-Entwickler, um Laufzeitfehler zu vermeiden, die sich durch unsichere Konstrukte oder strukturelle Schwächen der Sprachen ergeben können. Die über 200 Seiten dicke Spezifikation, die sich dadurch nahezu verdoppelt hat, ist mit der neuen Version kompatibel zu C99 und wurde an etlichen Stellen offenbar deutlich überarbeitet.

So gibt es nun neben den Regeln auch Richtlinien, die als Leitlinien anzusehen sind, für die andere Ressourcen heranzuziehen sind, um die Entsprechung mit den Anforderungen nachzuweisen. Regeln lassen sich hingegen nur über das Testen des Codes verifizieren. Beziehen kann man den Standard als PDF-Datei über den Webshop des Konsortiums für 15 britische Pfund, die Print-Version kostet 45 Pfund.

MISRA ist eine Vereinigung von Automobilherstellern, Zulieferern und Dienstleistern. Das erstmals durch die Organisation 1998 verabschiedete Regelwerk MISRA C mit seinen gut 100 Regeln für die sichere C-Programmierung wurde zu einer Art De-facto-Standard für die Embedded-C-Programmierung. Die zweite Version, MISRA 2004, schrieb unter anderem vor, ein Werkzeug für die Überprüfung der Regeln einzusetzen. 2008 hatte das Konsortium mit MISRA C++ die Richtlinien für die objektorientierte Variante der Sprache erweitert. (ane)