Pentagon mietet chinesische Satelliten-Dienste

Einem Vizesekretär im amerikanischen Verteidigungsministerium zufolge hat es bereits eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit einem chinesischen Provider gegeben – nun entwickelt das Pentagon eine Richtlinie für weitere Kooperationen.

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Von
  • Jan Schüßler

Das Verteidigungsministerium der USA prüft momentan Möglichkeiten für Pachtverträge mit chinesischen Satellitenprovidern, wie InsideDefense.com berichtet. Die US-Streitkräfte haben bereits Anfang 2012 Satellitendienste eines chinesischen Anbieters in Anspruch genommen, wie Doug Loverro, stellvertretender Sekretär im Ministerium, im Rahmen seiner Amtseinführung vor rund einem Monat erfuhr. Damals gab es bei der Defense Information Systems Agency (DISA) eine Anfrage von Einsatzkräften, die recht hohe Kapazitäten für satellitengestützte Kommunikation in ihrem Einsatzgebiet benötigten. Unter allen Providern, die die DISA unter Vertrag hat, konnte nur ein chinesischer Anbieter die geforderte Bandbreite anbieten.

Nach Loverros Einschätzung war die Aktion ein Erfolg: Es wurden alle Sicherheitsstandards eingehalten und die übertragenen Daten seien absolut abhörsicher verschlüsselt gewesen. Das eigentliche Problem ist nach Einschätzung Loverros eher, dass das Pentagon "keine einheitliche Richtlinie hat, um zu beurteilen, ob wir so etwas überhaupt wollen oder eher nicht". Aus diesem Grund habe man sich nun auch entschieden, ein Regelwerk für solche Anmietungen zu entwickeln, sodass Entscheidungen wie diese mit Sicherheitsbestimmungen des Pentagon konform sind.

Loverros Einschätzung zu eventuellen Sicherheitsbedenken klingt pragmatisch: Es sei klar, dass es Skepsis hervorruft, wenn die eigenen Streitkräfte auf chinesische Unterstützung zurückgriffen – aber man müsse auch sehen, dass die Truppen manchmal bestimmte Anforderungen stellen, die nur ein einziger Dienstleister erfüllen kann. (jss)