Dive: Die Virtual-Reality-Brille mit dem Smartphone

Ein deutscher Entwickler nutzt für seine Open-Source-VR-Brille namens Dive ein Android-Smartphone als Display und Headtracker. Das Gehäuse kommt aus dem 3D-Drucker.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jan-Keno Janssen

Der Bonner Informatiker Stefan Welker hat eine Virtual-Reality-Brille mit einem Android-Smartphone als Herzstück entwickelt. Das Handy dient als Display und Headtracker, die VR-Software läuft ebenfalls auf dem Smartphone.

Ein SDK gibt es noch nicht, aber Welker hat zwei Android-Programmpakete auf seiner Website veröffentlicht, die den Shooter-Klassiker Quake 2 in die virtuelle Realität bringen. Paket Nummer 1 sorgt für die Abfrage der Sensoren des Smartphones (wahrscheinlich Gyroskop, Magnetometer und Beschleunigungssensor), bei dem zweiten handelt es sich um ein modifiziertes Open-Source-Quake-2 mit Shareware-Leveln.

Umsehen kann man sich im Spiel mit Kopfbewegungen – laut Welker reagiert der Headtracker ohne spürbare Verzögerungen. Das Spiel soll bereits auf einem Galaxy Nexus mit 60 Frames pro Sekunde laufen. Gesteuert wird mit einem zweiten Handy oder einem Bluetooth-Controller wie dem Snakebyte idroid:con. Bislang funktioniert die Dive-Brille mit Googles Nexus 4 und 7, Galaxy Nexus sowie dem Samsung Galaxy S3. Root-Zugang ist nicht erforderlich.

Das Smartphone-Display zeigt das Bild fürs linke und rechte Auge nebeneinander an, zwei Lupenlinsen vergrößern die Darstellung – genau das gleiche Prinzip wie bei der VR-Brille Oculus Rift. Während die Dive-Brille komplett kabellos funktioniert, muss die Rift mit USB-, Video- und Netzkabel gekoppelt werden.

Das Gehäuse seiner Dive-Brille hat Stefan Welker mit einem 3D-Drucker hergestellt, die Druckdaten sind auf seiner Website als STL-Datei erhältlich. Hat man das Gehäuse ausgedruckt, benötigt man neben einem Smartphone nur noch die passenden Lupenlinsen – die will Welker demnächst über seine Website verkaufen. Zudem plant er eine kommerzielle Version der Brille, die ab August unter dem Namen Durovis Dive vermarket werden soll. Vorbestellen kann man das Gerät bereits jetzt. (jkj)