Japan: Gesichtserkennung mit Portraits auf Geldscheinen ausgetrickst

Die in japanischen Zigarettenautomaten installierten Gesichtserkennungssysteme zur Altersverifikation sind erneut ausgetrickst worden. Diesmal kamen auf Geldscheinen verewigte Portraits japanischer Wissenschaftler zum Einsatz.

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Von
  • Florian Rötzer

Seit dem 1. Juli müssen in Japan alle Zigarettenautomaten mit einem Altersverifikationssystem ausgestattet sein, um zu verhindern, dass Personen unter 20 Jahren Zigaretten ziehen können. Bei Automaten der Firma Fujitaka müssen Kunden dazu in eine Kamera schauen, die dann anhand von Gesichtsmerkmalen das Alter schätzt. Ein Mitarbeiter der Zeitung Sankei Sports hatte aber schon Ende Juni demonstriert, wie sich die Systeme mit Fotos von älteren Menschen täuschen lassen. Bislang wurden rund 5000 Zigarrenautomaten mit dem Gesichtserkennungssystem in Japan installiert, das japanische Finanzministerium hat nun diese nun offiziell anerkannt.

Journalisten von Sankei Sports haben nun das Gesichtserkennungssystem zur Altersverifikation noch einmal ausgetrickst. Dieses Mal hielten sie der Kamera statt Zeitschriftenfotos die Portraits des Bakteriologen Hideyo Noguchi und von Yukichi Fukuzawa, dem Gründer der Keio-Universität, vor, die auf 1000- beziehungsweise auf 10.000-Yen-Scheinen abgedruckt sind. Laut einem Bericht von Sankei Shimbun wurden die Bilder akzeptiert und der Kauf von Zigaretten war daraufhin möglich. Praktischerweise hätten die Journalisten dieselben Geldscheine auch gleich zum Kauf der Zigaretten verwenden können, heißt es weiter

Das Finanzministerium zeigte sich überrascht "Das ist ein großes Problem, wenn dies stimmt", sagte ein Sprecher. Fujitaka will das Gesichtserkennungssystem nun verbessern, damit reale Personen von Fotos unterschieden werden können. (fr)