Google engagiert sich für Gen-Analyse-Projekt

Der US-amerikanische Suchmaschinenbetreiber Google hat sich mit einer Geldspende an dem Personal Genome Project der Harvard-Universität beteiligt.

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Von
  • Dorothee Wiegand

Mit einer Spende hat der US-amerikanische Suchmaschinenbetreiber Google das Personal Genome Project (PGP) des Molekularbiologen George Church unterstützt. Church arbeitet an der Universität Harvard und möchte mit seinem Projekt die Entschlüsselung des menschlichen Genoms vorantreiben. Zunächst ist geplant, die Daten von zehn Personen zu analysieren und im Internet zu veröffentlichen. Langfristig sollen die Vorteile der Analyse von Genom und medizinischen Daten jedermann zu Gute kommen, etwa in Form von exakt auf den Genotyp abgestimmten Medikamenten. Gleichzeitig sollen im PGP aber auch die Risiken der Veröffentlichung des Genotyps eines Menschen erforscht werden, beispielsweise die Frage, wie potentielle Arbeitgeber oder Versicherungen mit Informationen dieser Art umgehen.

Insgesamt plant Church, in seinem Projekt zunächst die Daten von 1000 Freiwilligen zu entschlüsseln und zu veröffentlichen. Das wird nach seiner Schätzung insgesamt 50 Millionen US-Dollar kosten. Mit welchem Geldbetrag Google das DNA-Projekt unterstützt hat, ist nicht bekannt. Gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg bestätigte der Google-Sprecher Andrew Pederson nur, dass Ende letzten Jahres eine Spende geflossen sei.

Google zeigt bereits seit einiger Zeit großes Interesse an Gesundheitsthemen. So plant der Internetdienstleister etwa eine elektronische Patientenakte und im Oktober 2007 hatte Google-Managerin Marissa Mayer auf dem Web 2.0 Summit in San Francisco für dieses Jahr ein neues Angebot namens "Google Health" angekündigt. Auf der HIMSS-Konferenz zum Thema Gesundheitsmanagement in Orlando am gestrigen Freitag stellte Google-CEO Eric Schmidt Details zu dem neuen Service vor.

Im Mai des vergangenen Jahres hatte Google bereits 3,9 Millionen US-Dollar in die kalifornische Start-up-Firma 23andMe investiert. Anne Wojcicki, eine der Gründerinnen der Gentechnik-Firma, mit dem Google-Gründer Sergey Brin verheiratet. Esther Dyson, die dem Vorstand von 23andMe angehört, ist eine der ersten zehn Personen, deren DNA im Personal Genome Projekt analysiert wird. (dwi)