NASA will Asteroiden einfangen und neu positionieren

Als Vorbereitung auf eine bemannte Mars-Mission will die NASA noch vor 2020 einen Asteroiden einfangen und so positionieren, dass Astronauten ihn besuchen können. Das diene auch dem Schutz der Erde, erläuterte nun NASA-Chef Bolden.

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Konzeptdesign der Asteroiden-Mission

(Bild: NASA/Advanced Concepts Lab )

Die NASA will noch vor 2020 einen Asteroiden einfangen und in das Erde-Mond-System befördern. Die Mission sei zentraler Bestandteil der Vorbereitung eines bemannten Flugs zum Mars, erläuterte NASA-Chef Charles Bolden zum Auftakt der Konferenz Humans 2 Mars am gestrigen Montag. Sie diene aber auch dem Schutz der Erde, da sie bei den Bemühungen helfe, einen verheerenden Asteroideneinschlag zu verhindern. Erstmals vorgestellt wurden die Pläne Anfang April als Teil des Budget-Vorschlags der US-Weltraumagentur für das kommende Jahr.

Die "Asteroiden-Strategie" sei entscheidend für künftige Reisen zum Mars, biete ein solcher Himmelskörper doch eine ganz andere Forschungsumgebung als der niedrige Erdorbit. Läuft alles nach Plan, soll die Sonde demnach 2017 starten und 2019 einen rund 500 Tonnen schweren Asteroiden mit einem Durchmesser von 5 bis 7 Metern einfangen. Bis 2021 soll der dann in eine translunare Position gebracht werden, wo er von Astronauten an Bord einer Orion-Kapsel besucht werden kann.

Der darauf aufbauende Flug zum Mars habe für die NASA höchste Priorität, handele es sich bei dem Roten Planeten doch um das ultimative Ziel in unserem Sonnensystem. Das ganze Forschungsprogramm der NASA sei auf dieses Ziel ausgerichtet und so werde etwa NASA-Astronaut Scott Kelly 2015 ein ganzes Jahr an Bord der Internationalen Raumstation ISS verbringen. Bis 2030 sollen dann Astronauten zum Mars aufbrechen.

In seiner Rede verwies Bolden auch darauf, dass das aktuelle "Space Race" nun ein gänzlich anderes sei als zu Zeiten des Kalten Krieges. War es einst ein Duell, so würde es heute dank vieler kommerzieller Mitstreiter eher den NBA-Playoffs gleichen. Das sei eine gute Sache, denn Wettbewerb sei immer der Motor des US-amerikanischen Ideenreichtums gewesen.

Zum Schluss verwies Bolden auch noch auf die bereits erreichten Erfolge der NASA bei der Erforschung des Mars. Er erinnerte an die erfolgreiche Landung der Rover Spirit und Opportunity und daran, dass derzeit auch zwei NASA-Satelliten den Mars umkreisen. Seit vergangenem August untersucht außerdem Curiosity, ob es auf dem Mars jemals Leben gab oder sogar noch gibt. Weitere Missionen, wie etwa Insight befinden sich derzeit in Vorbereitung. (mho)