Pirate-Bay-Macher sollen in Amsterdam vor Gericht erscheinen

Nachdem die Vorladung auf dem Postweg scheiterte, versucht eine niederländische Copyright-Organisation per Facebook und Twitter, die Macher der Pirate Bay zum Erscheinen vor Gericht zu bewegen.

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Die Verantwortlichen des schwedischen Torrent-Portals "The Pirate Bay" sollen in den Niederlanden vor Gericht erscheinen. Die niederländische Vereinigung der Rechteinhaber Brein hatte gegen die schwedischen Piraten geklagt. Die Vorladung für einen Gerichtstermin am 21. Juli in Amsterdam habe auf dem Postweg nicht zugestellt werden können, sagte Brein-Chef Tim Kuik der dpa. Daher seien Peter Sunde und weitere Mitangeklagte auf Facebook und per Twitter zum Erscheinen aufgefordert worden.

"Wir haben es auch postalisch versucht, aber die scheinen flüchtig zu sein. Jedenfalls wurde die Post abgewiesen", sagte Kuik. Deshalb habe man es auch über alle verfügbaren Internetwege versucht. "Das Internet funktioniert sowohl für die Verteidiger des Urheberrechts wie für dessen Verletzer. Nun wissen die drei, dass am 21. Juli in Amsterdam verhandelt wird." Das Verfahren findet auch bei Abwesenheit der drei Beklagten statt. Mit der Klage will die Brein das Internetportal Pirate Bay für alle Nutzer in den Niederlanden verbieten lassen.

In Schweden waren Sunde und drei weitere Pirate-Bay-Verantwortliche im April der Beihilfe zur schweren Urheberrechtsverletzung für schuldig befunden und zu einjährigen Haftstrafen sowie Schadensersatz in Millionenhöhe verurteilt worden. Danach wurde dem Richter vorgeworfen, befangen zu sein, weil er Mitglied in einer Organisation zum Schutz des Urheberrechts war. In einer Untersuchung wurde der Jurist vom Verdacht der Befangenheit freigesprochen. Das Verfahren wird in die nächste Instanz gehen. (vbr)