iPHOS: Drahtlose Datenübertragung mit mehr als 1000 Mbit/s

An der Universität Duisburg-Essen wird ein Verfahren entwickelt, das auf einer 70-GHz-Funkstrecke Daten mit einer Geschwindigkeit von 1000 Megabit pro Sekunde überträgt.

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Von
  • Jürgen Seeger

Funksender iPHOS mit der trichterförmigen Hornantenne und der Glasfaser. Das Zwei-Euro-Stück verdeutlicht die Größenrelation.

(Bild: UDE)

Auf der Laser World of Photonics in München (13. bis 16. Mai) präsentiert das Zentrum für Halbleitertechnik und Optoelektronik (ZHO) der Universität Duisburg-Essen das europäische Projekt iPHOS, in dem Funksender für ultraschnelle Glasfasernetze entwickelt werden (Halle B2, Stand 520). Dabei geht es um ein Szenario, in dem es auf jede Sekunde ankommt: ein Flugzeug-Gate. Denn während eine Maschine neu betankt und beladen wird, findet auch ein Datenaustausch statt. Aktuelle Wetterinformationen, die neuesten Daten zur Flugroute und neue Videofilme für das Entertainment an Bord müssen ins Flugzeug.

Das ist bisher ausschließlich über ein glasfaserbasiertes Kabelnetzwerk möglich, doch "iPHOS bietet eine Alternative, eine 70 GHz Funkstrecke“, erklärt Projektleiter Andreas Stöhr. iPHOS hat sein Team gemeinsam mit der TU Berlin entwickelt. Das Modul kann an das Glasfasernetz des Flughafens angebunden werden, es funktioniert durch optische Chips. Den kompletten 70-GHz-Funksender mit Glasfaseranschluss will das Projekt in München präsentieren.

iPHOS schafft bereits mehr als 1000 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) – das ist etwa zehnmal schneller als der neue Mobilfunkstandard LTE. Damit soll aber das Ende der Fahnenstange längst nicht erreicht sein. Bereits 2009 habe das Projekt auf einer internationalen Messe eine Funkstrecke mit 30 000 Mbit/s zeigen können, sagt Stöhr. "Das war damals Weltrekord." Jetzt werde gemeinsam mit drei weiteren Fachgebieten der Uni an Funksendern geforscht, die 100.000 Mbit/s und mehr schaffen. Mit jeder Funkstrecke könnten mehrere tausend Kunden mit schnellem Internet bis zu 100 Mbit/s versorgt werden. (js)