Wolfenstein New Order: ZeniMax warnt vor verbotenen Bildern

Auch die jüngste Fortsetzung des 80er-Jahre-Klassikers birgt möglicherweise rechtliche Fallstricke für Fans und Blogger, der Publisher empfiehlt ausdrücklich das für Deutschland handverlesene Werbematerial.

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Von
  • Peter Mühlbauer

Im vierten Quartal soll mit Wolfenstein: The New Order eine weitere Fortsetzung des 80er-Jahre-Klassikers Castle Wolfenstein für Xbox 360, PlayStation 3 und PC erscheinen. Publisher ZeniMax, zu dem das verantwortlich zeichnende Entwicklerstudio MachineGames gehört, warnt nun vor strafrechtlichen Risiken bei der Verwendung des internationalen Werbematerials. Dafür könne ZeniMax "ausdrücklich keine Verantwortung" übernehmen. Das Unternehmen empfiehlt nachdrücklich das deutsche Werbematerial, das unter "großen Anstrengungen" auf die "in Deutschland geltenden rechtlichen Beschränkungen für die Verwendung von Bildern und anderen Inhalten mit Bezug zum Nationalsozialismus und Neo-Nazi-Organisationen" zugeschnitten worden sei.

Das 1981 erschienene erste Castle-Wolfenstein-Spiel war in Deutschland von 1987 bis 2012 wegen der Verwendung nationalsozialistischer Symbole indiziert, obwohl der Spieler darin gegen Vertreter des Nationalsozialismus kämpft. Sein deutlich bekannterer Nachfolger Wolfenstein 3D wurde am 25. Januar 1994 wegen eines vom Amtsgericht München festgestellten Verstoßes gegen den § 86a Absatz 1 Nummer 4 des Strafgesetzbuchs (Verbreiten von Propagandamitteln verfassungswidriger Organisationen) sogar bundesweit beschlagnahmt (Az. 2 Gs 167/94). Weil das Spiel weiterhin indiziert ist, darf es in der Öffentlichkeit nicht zu positiv beschrieben werden – sonst könnte eine Staatsanwaltschaft einen Verstoß gegen das mit der Indizierung verbundene "Werbeverbot" feststellen.

Im 2001 herausgekommenen Return to Castle Wolfenstein versuchte der Hersteller eine Indizierung mit einer speziell an die deutsche Rechtslage angepassten Fassung zu entgehen, in der Zeichen fehlen und historische Personen umbenannt wurden. Darauf hin setzte die Bundesprüfstelle das Spiel wegen zu exzessiver Gewaltdarstellung auf ihren Index. Das acht Jahre später erschienene und von der USK ab 18 Jahren freigegebene Wolfenstein 2009 wurde in Deutschland einen Monat nach dem Erscheinen von Activision vom Markt genommen, wofür möglicherweise ein vergessenes Hakenkreuz verantwortlich war. (pem)