Französische Lehrer gewinnen vor Gericht gegen Benotungs-Website

Auf der Website "note2be", auf der bislang französische Lehrer benotet werden konnten, dürfen seit heute keine Lehrernamen mehr genannt werden. Ein französisches Gericht gab den klagenden Lehrern und einem Lehrerverband recht.

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Von
  • Felix Longolius

Ähnlich wie auf der deutschen Webseite "Spickmich" konnten beim französischen Pendant "note2be" bislang Schüler ihre Lehrer benoten. Verschiedene Lehrer und ein Lehrerverband hatten dagegen geklagt und bekamen in der Sache heute recht. Auf dem Portal und in dem zugehörigen Webforum dürfen laut Urteil keine Lehrernamen mehr genannt werden. Verschiedene Medien berichten weiter, das Pariser Landgericht (Tribunal des Grande Instance) habe in seiner Urteilsbegründung angegeben, Informations- und Meinungsfreiheit würden an ihre Grenzen stoßen, wenn der Bildungsbetrieb gestört werde.

Die Betreiber der Website müssen die Gerichtskosten tragen, an den klagenden Lehrerverband 3000 Euro sowie eine symbolische Geldstrafe von je einem Euro an die 30 klagenden Lehrer zahlen. Jeder Tag, an dem gegen das Urteil verstoßen wird, kostet die Betreiber 1000 Euro. "Note2be" wurde erst im Januar von einem Pariser Kommunalpolitiker ins Leben gerufen und Berichten zufolge hatte die Seite zuletzt 150.000 Besucher am Tag. Der französische Bildungsminister Xavier Darcos zeigte sich französischen Medien gegenüber zufrieden mit dem Urteil. Zur schwierigen Aufgabe der Lehrer könne nicht gehören, sich gegen anonyme Angriffe aus dem Internet wehren zu müssen. (flo)