Google+ wird schicker und tiefer

Google präsentiert auf seiner Entwicklerkonferenz I/O Neuerungen für das soziale Netzwerk Plus, einen neuen Messenger Hangouts sowie Bildbearbeitungsfunktionen in der Cloud.

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Google baut sein soziales Netz Google+ um. So wird der Stream mit den Neuigkeiten in Zukunft mehrspaltig präsentieren -- wie er es in der Tablet-App bereits heute macht. Je nach Breite des Bildschirms werden die Neuigkeiten zwei- oder dreispaltig angeordnet. Dabei nehmen einzelne Postings je nach Format dynamisch eine oder zwei Spalten ein.

Das neue Layout von Google+ nutzt Breitbild-Displays besser aus.

Plus soll aber auch mehr "Tiefe" erhalten, wie es Google-Manager Vic Gundotra bei der Präsentation im Rahmen der Entwicklerkonferenz I/O nannte. Google versucht, Postings automatisch thematisch zu analysieren und ihnen Hashtags zuzuordnen, sogenannte Related Hashtags. Dabei wertet Google sogar die Bildinhalte aus. In einem Beispiel erkannte Google in einem Bild den Eiffelturm, obwohl er im zugehörenden Text nicht erwähnt wurde. Mit einem Klick kann sich der Benutzer zum Hashtag passende weiterführende Inhalte anzeigen lassen – aus großen Sites etwa oder aus dem persönlichen Freundeskreis. Die Related Hashtags lassen sich aber auch nachträglich editieren.

Die neue Hangouts-App (für Android und iOS) soll Chats viel einfacher und universeller machen. In einer Art immer fortwährender Hangouts sollen Konversationen dauerhaft fortgeführt und gespeichert werden. Mit einem Klick kann der Benutzer von einem Textchat in einen Gruppen-Videochat wechseln.

Gundotra zeigt einige der Bildbearbeitungsfunktionen in der Cloud.

Mit ausgefeilten Bildverwaltungs- und Bearbeitungsfunktionen will Google offenbar die Benutzer dazu bringen, noch mehr Fotos als bisher in der Cloud zu speichern. So verspricht Google zum Beispiel, aus einem Riesenalbum automatisch die besten Bilder zu finden. Gundotra präsentierte diese Funktion mit mehr als 600 eigenen Urlaubsfotos, aus denen die Cloud zwei Dutzend auswählte. Google Cloud sortiert dabei die unscharfen und doppelten Bilder aus, identifiziert markante Orte, erkennt, ob Leute auf Bildern lächeln und macht in den Fotos sogar Familienmitglieder und Freunde aus.

Google spendiert Fotos in voller Auflösung maximal 15 GByte Cloudspeicher - und erlaubt, unbegrenzt viele Fotos in reduzierter Auflösung in der Cloud abzulegen.

Googles Cloud soll außerdem die Dunkelkammer ersetzen. Sie optimiert die Bilder automatisch, zum Beispiel indem Über- oder Unterbelichtungen korrigiert, oder Falten in einem Gesicht reduziert werden. Aus mehreren kurz hintereinander aufgenommen Fotos baut Google Bewegtbilder zusammen, aus mehreren Grupenfotos, auf denen nicht alle lächeln, ein neues, auf dem alle lächeln.

Noch im Laufe der Nacht soll der neue Google+-Stream und die Bildbearbeitungsfunktionen allen Nutzern zur Verfügung stehen. Auch die neue Hangout-App soll noch heute für Android und iOS verfügbar sein. (jo)