EU untersucht Monopolstellung bei Internet-Verwaltung

Die EU-Kommission sammelt Informationen, ob die zentrale Registrierungsstelle für Domain-Namen im Internet gegen europäische Kartellgesetze verstößt.

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Von
  • JĂĽrgen Kuri

Nach Beschwerden von Firmen, die an der neuen Internet-Verwaltung nach dem Plan der ICANN (Internet Corporation for Assignet Names and Numbers) teilnehmen wollen, untersucht die EU-Kommission, ob die Firma Network Solutions (NSI) gegen europäische Kartellgesetze verstößt. NSI hatte bislang ein Monopol auf die Registrierung von Domain-Namen im Internet mit der Endung .com, .org und .net (etwa www.nsi.com). Mit der Registrierung der Namen und der Verwaltung der Name-Server erzielte NSI im ersten Quartal 1999 einen Gewinn von 4,8 Millionen US-Dollar.

Nach der Entscheidung der US-Regierung, die gesamte Verwaltung des Internet in privatwirtschaftliche Hände zu übergeben, entwickelte die daraufhin gegründete ICANN eine neue Struktur, nach der mehrere Registraturen miteinander konkurrieren sollen. Die Umsetzung dieses Vorhabens stößt aber noch auf Schwierigkeiten: NSI sperrt sich mit allen möglichen Tricks gegen die Zulassung anderer Firmen. Um Zugriff auf die Name-Server zu bekommen, müssen die potentiellen neuen Registrierungsfirmen beispielsweise Verträge mit NSI abschließen. Die EU-Kommission will sich nun genauer anschauen, ob dies die Ausnutzung eines Monopols darstellt. Diverse Interessenten hatten sich darüber beschwert, daß NSI durch die Verträge eine zu große Kontrolle über die Geschäfte neuer Registrierungsfirmen bekomme, während das Risiko vollständig bei den hoffnungsvollen Neu-Registraturen liege. (jk)