Joint Venture mit Siemens trübt Nokias gutes Ergebnis

Das Handy- und Multimediageschäft sorgt bei den Finnen für gute Zahlen, Umsatz und Gewinn sind im dritten Quartal gestiegen. Die ausgelagerte Netzwerksparte will da noch nicht mitziehen.

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Nokia hat seine Stellung auf dem Mobilfunkmarkt im dritten Quartal 2007 weiter ausgebaut. Der finnische Konzern erzielte in den drei Monaten von Juli bis September 12,9 Milliarden Euro Umsatz, eine Steigerung von 28 Prozent gegenüber den Einnahmen des Vorjahresquartals von 10,1 Milliarden Euro. Der Nettogewinn wuchs im Berichtszeitraum von 845 Millionen Euro deutlich um 85 Prozent auf 1,56 Milliarden Euro oder 0,40 Euro pro Aktie.
Zum guten Ergebnis trugen vor allem die Mobilfunksparte und der Bereich Multimedia bei. Nokia hat im dritten Quartal 111,7 Millionen Mobiltelefone abgesetzt und seinen Marktanteil weltweit damit nach eigenen Angaben auf 39 Prozent gesteigert. Im zweiten Quartal 2007 hatten die Finnen 100,9 Millionen Handys verkauft, im Vorjahresquartal waren es 88,5 Millionen Geräte. Besonders stark wuchs der Absatz auf den asiatischen Märkten, die traditionell von heimischen Marken dominiert werden. Hier wuchs der Geräteabsatz im Jahresvergleich um 41 Prozent oder 9 Millionen Stück auf 29,5 Millionen Stück. Asien hat damit Europa als bisher absatzstärkste Region abgelöst. Den steigenden Stückzahlen stehen sinkende durchschnittliche Verkaufspreise gegenüber, wodurch die Umsätze in der Sparte insgesamt nur leicht zulegten.
In der Multimediasparte wuchsen die Umsätze dagegen deutlich um 23 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. Das prozentual stärkste Wachstum verzeichneten dabei die umsatzmäßig noch kleinen Regionen Nord- und Südamerika. Die Umsätze der Sparte sei im wesentlichen von der N-Serie befeuert worden, teilte der Hersteller mit, insbesondere die Modelle N70, N73 und N95 hätten sich gut verkauft. Für die Zukunft setzt der Anbieter unter anderem auf neue Plattformen sowie das Inhalte- und Werbegeschäft.
Sorgenkind des Konzerns bleibt das Joint Venture mit Siemens. Die in das Unternehmen Nokia Siemens Networks ausgelagerte Netzwerksparte erzielte einen Quartalsumsatz von 3,7 Milliarden Euro und einen operativen Verlust von 120 Millionen Euro, der Restrukturierungskosten und andere Einmalkosten von 86 Millionen Euro enthält. (Vergleichszahlen zum Vorjahr sind nicht besonders aussagekräftig, weil sie sich nur auf Nokias Netzwerksparte beziehen.)
Umsatz- und Gewinnentwicklung bei Nokia in Euro
Quartal Umsatz Nettogewinn
1/00 6,5 Mrd. 0,91 Mrd.
2/00 7 Mrd. 0,98 Mrd.
3/00 7,58 Mrd. 0,92 Mrd.
4/00 9,28 Mrd. 1,21 Mrd.
1/01 8 Mrd. 1,05 Mrd.
2/01 7,35 Mrd. 0,83 Mrd.
3/01 7 Mrd. 0,76 Mrd.
4/01 8,79 Mrd. 1,15 Mrd.
1/02 7 Mrd. 0,92 Mrd.
2/02 6,94 Mrd. 0,90 Mrd.
3/02 7,2 Mrd. 0,88 Mrd.
4/02 8,8 Mrd. 1,24 Mrd.
1/03 6,7 Mrd. 0,97 Mrd.
2/03 7,02 Mrd. 0,66 Mrd.
3/03 6,9 Mrd. 0,86 Mrd.
4/03 8,79 Mrd. 1,17 Mrd.
1/04 6,63 Mrd. 0,82 Mrd.
2/04 6,64 Mrd. 0,71 Mrd.
3/04 6,94 Mrd. 0,66 Mrd.
4/04 9,063 Mrd. 1,019 Mrd.
1/05 (*) 7,396 Mrd. 0,863 Mrd.
2/05 (*) 8,059 Mrd. 0,799 Mrd.
3/05 (*) 8,403 Mrd. 0,881 Mrd.
4/05 (*) 10,333 Mrd. 1,073 Mrd.
1/06 (*) 9,507 Mrd. 1,048 Mrd.
2/06 (*) 9,813 Mrd. 1,140 Mrd.
3/06 (*) 10,100 Mrd. 0,845 Mrd.
4/06 (*) 11,701 Mrd. 1,273 Mrd.
1/07 (*) 9,856 Mrd. 0,979 Mrd.
2/07 (*) 12,587 Mrd. 2,828 Mrd.
3/07 (*) 12,898 Mrd. 1,563 Mrd.
(*) Ausgewiesen nach seit dem 1. Januar 2005 gültigen neuen IFRS-Bilanzierungsregeln