DRM: Filmportal Acetrax macht dicht – Käufer verlieren ihre Filme

Ende Juni stellt das Filmportal Acetrax seinen Dienst ein, die Kunden müssen gekaufte Filme vorher herunterladen und freischalten, um sie weiter gucken zu können. Auf andere Geräte können sie danach aber nicht mehr übertragen werden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 505 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.

Das Filmportal Acetrax, in Deutschland vor allem durch die Integration auf Smart-TVs von Panasonic bekannt geworden, stellt zum 21. Juni seinen Betrieb ein. Das wird vor allem zu einem Problem für die Kunden, die auf der Seite Filme gekauft haben – denn die gab es nur kopiergeschützt. Zwar können die erworbenen Videos noch einmal heruntergeladen und freigeschaltet werden, aber nur für einen bestimmten Rechner. Nach dem Ende von Acetrax wird es nicht mehr möglich sein, sie auf ein anderes Geräte zu übertragen, um sie darauf anzusehen. Das in der Schweiz ansässige Unternehmen gehört seit Ende April 2012 dem Bezahlsender Sky.

Angebote für die letzten Wochen von Acetrax

Die genaue Prozedur zum Herunterladen gekaufter Filme beschreibt Acetrax auf einer eigenen Hilfeseite. Demnach ist es möglich, die Videos bis zum 21. Juni nur in Standardauflösung auf einen PC oder ein Notebook mit Windows herunterzuladen – nicht jedoch auf einem Mac. Dann müssen sie für mindesten fünf Minuten mit dem Windows Media Player abgespielt werden, damit die Lizenz geprüft werden kann. Erst danach sind sie für dieses Gerät freigeschaltet und können darauf abgespielt werden. Sollte der Rechner aber zurückgesetzt werden, verfällt die Lizenz und gekaufte Inhalte sind wertlos. Auf ein anderes Gerät können sie nach der Schließung von Acetrax nicht mehr übertragen werden.

Filme, die in HD-Auflösung gekauft wurden, können bereits jetzt nicht mehr angesehen oder heruntergeladen werden. Kunden haben bis zum 30. August die Möglichkeit, über ein Formular eine Rückerstattung zu beantragen. Die wird aber lediglich an einen Account bei PayPal oder ClickandBuy ausgezahlt. Einen solchen Antrag empfiehlt Acetrax auch den Kunden, die weder über PC, Notebook oder ein anderes unterstütztes Gerät verfügen. Sie können gekaufte Inhalte ebenfalls nicht mehr ansehen.

Während die Option zum "Kauf" eines Films bereits abgeschaltet ist, können bis zum Ende von Acetrax noch Inhalte ausgeliehen werden. Der Nutzer kann diese dann innerhalb von 24 Stunden unbegrenzt oft ansehen. Die Acetrax Movies App, die es für verschiedene Geräte gab, wird nach Einstellung des Dienstes entweder vom Bildschirm des Geräts entfernt oder funktioniert danach nicht mehr, erläutert das Unternehmen.

Dieses Ende von Acetrax zeigt erneut, wie problematisch es ist, mit DRM versehene Inhalte zu kaufen. Sie gehören dem Käufer nicht wirklich, da er immer auf den Fortbestand des Anbieters angewiesen ist, etwa um Inhalte auf ein neues Gerät zu übertragen. Vor Jahren hatte es in einem ähnlichen Fall die Kunden des Filmportals in2movies getroffen und auch sonst geschah bereits Ähnliches, etwa bei E-Books oder Musik. (mho)