Vint Cerf: Google Glass verlangt nach neuen Verhaltensregeln

Der heute für Google arbeitende Web-Pionier Vint Cerf meint, dass unsere sozialen Konventionen nicht mit der technischen Entwicklung mitgehalten haben. Angesichts von Google Glass bräuchte man deswegen neue Verhaltensregeln.

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Wird der Fotograf gerade gefilmt?

(Bild: Daniel AJ Sokolov )

Web-Pionier und Google Vice President Vinton Cerf ist der Meinung, dass soziale Konventionen den Anschluss an die technische Entwicklung verloren haben. Das sagte er laut CNet auf der Konferenz Future in Review in Laguna Beach (Kalifornien). Produkte wie die Datenbrille Google Glass werfen noch ungelöste Fragen bezüglich des Datenschutzes auf, meinte Cerf. Deswegen könne es sein, dass wir erst gewisse Schäden erleiden werden, bevor wir wissen, wie die sozialen Konventionen aussehen. Sicher ist er, dass wir in einem "Meer an Informationen eintauchen" werden. Parallel zu den enormen Vorteilen werde die Gesellschaft dabei aber auch immer transparenter.

In einem Interview mit der BBC hatte sich Google-Chef Eric Schmidt vor wenigen Wochen bereits ganz ähnlich geäußert: "Tatsache ist, dass wir eine neue soziale Etikette entwickeln müssen". Es sei offensichtlich nicht angemessen, Google Glass in Situationen zu tragen, in denen es falsch sei, Bilder oder Videos aufzunehmen. Das gelte aber bereits heute, etwa für Smartphones. Zwar hätten Unternehmen wie Google ihre Verpflichtungen (beispielsweise die gesammelten Informationen zu schützen), aber der Nutzer trage eben auch Verantwortung. Er müsse verstehen, was er tue – aber auch, wie er es tue, und sich dabei an Regeln halten. (mho)