Bibliotheca Augusta stellt Digitalisate unter Creative-Commons-Lizenz

Die Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel stellt ihre digitalisierten Werke unter eine offene Lizenz. Damit will sie die freie Wissenschaftskultur fördern und das überholte Nutzungsrecht aus dem Druckzeitalter holen.

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Die Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel stellt ihre digitalisierten Werke unter eine offene Creative-Commons-Lizenz. Das teilte die "Bibliotheca Augusta" mit und erläutert den Schritt damit, dass die bisherige Nutzungsordnung noch aus dem Druckzeitalter stamme und für die flexible wissenschaftliche Nutzung nicht mehr geeignet sei. Deswegen stelle man die Werke unter die Lizenz CC BY-SA 3.0 DE, die die Weitergabe unter gleichen Bedingungen bei Nennung der Quelle "Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel" erlaubt.

Ausschnitt aus dem Sachsenspiegel

(Bild: Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel )

Mit dem Schritt wolle die Bibliothek "nach dem Vorbild der Open-Source-Bewegung" sicherstellen, dass Quellen und Forschungsergebnisse optimal genutzt werden können. Außerdem setze man so einen Akzent für eine offene und freie Wissenschaftskultur im Umgang mit dem "uns anvertrauten Kulturerbe". Das solle ungehindert und frei von rechtlichen Schranken zirkulieren können.

Die Bibliothek digitalisiert ihre Bestände seit 1999 und bietet sie frei im Internet an. Inzwischen habe man mehr als 2,8 Millionen Seiten digitalisiert. Mehr als 17.000 alte Drucke und Handschriften sind demnach bereits verfügbar. Unter den nun offenen Werken findet sich etwa eine besonders verzierte Ausgabe des Sachsenspiegels aus dem 14. Jahrhundert. Auch die vorhandenen Werke des Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen finden sich, darunter auch der "Abentheuerliche Simplicissimus". Deren Bearbeitung ist aber noch nicht abgeschlossen. (mho)