Eric Schmidt: Das Internet sollte Jugendsünden vergessen

Der Google-Vorstandsvorsitzende fände es für die heutigen Teenager besser, wenn das Internet ihre Jugendsünden vergessen würde. Er kritisiert zudem die ausufernde Online-Mitteilungswut einiger Menschen.

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Von
  • Jan Schüßler

Googles Executive Chairman Eric Schmidt hat bei einer Rede auf dem Hay Festival seine Besorgnis darüber geäußert, dass Jugendsünden von Teenagern dauerhaft im Internet sichtbar bleiben können, wie der britische Telegraph berichtet. Dinge, die sie online getan oder gesagt haben, könnten die heutigen Jugendlichen im Erwachsenenalter einholen, was ihnen Zukunftschancen verbauen könnte. Das stehe im Gegensatz zu früheren Zeiten, in denen Jugendliche aus ihren Fehlern lernen und sie hinter sich lassen konnten, um sich persönlich weiterzuentwickeln. Schmidt betonte in diesem Zusammenhang Googles Richtlinie, Suchinformationen seiner Nutzer nach einem Jahr zu löschen, denn "es ist besser, wenn diese Informationen nicht existieren".

Schmidt findet außerdem, dass die Mitteilungswut von einigen Menschen im Netz zu weit gehe – als Beispiel hat er Eltern genannt, die Ultraschallaufnahmen ihrer ungeborenen Kinder online stellen, noch bevor sie ihrem Kind überhaupt einen Namen gegeben haben. In dem Gespräch verteidigte Schmidt zudem noch die Praxis des Internetkonzerns, geschmacklose oder beleidigende Videos nicht zu zensieren. Wenn Google das täte, käme das einem Dammbruch gleich, und daher wolle die Firma weiterhin nur die Frage als Löschkriterium einsetzen, ob die Inhalte gegen geltendes Recht desjenigen Landes verstoßen, in dem sie online gestellt wurden. (jss)