Buzz Aldrin: USA sollen Marsbesiedlung anführen

Der Apollo-11-Astronaut Buzz Aldrin fordert, die USA sollten sich die Besiedlung des Roten Planeten als großes Ziel vornehmen. Dazu sollten sie mit den englischsprachigen Nationen dieser Welt kooperieren.

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Aldrins Vision

(Bild: buzzaldrin.com)

Der US-Astronaut Buzz Aldrin fordert von den Vereinigten Staaten mehr Engagement im Rennen zum Mars und den Verzicht auf eine Rückkehr zu Mond. Das sagte der zweite Mensch, der den Mond betrat, in einem Interview mit Bloomberg anlässlich der Werbetour für sein aktuelles Buch "Mission to Mars". Aldrin, der sich für eine Renaissance der bemannten Raumfahrt einsetzt, spricht sich dafür aus, drei Menschen zu einem der Marsmonde zu entsenden, damit diese dort eine Internationale Marsbasis aufbauen. Von der aus sollen dann Menschen auf den Planeten selbst geschickt werden.

Darüber hinaus fordert Aldrin, dass die Astronauten mit dem Ziel zum Roten Planeten zu fliegen, dort auch zu bleiben. Ganz wie die Pilgerväter der USA auf ihrem Weg nach Amerika nicht vorgehabt hätten, jemals nach Europa zurückzukehren. Wer nicht zur Besiedlung bereit sei, der solle zu Hause bleiben. Deswegen sei es auch nicht so wichtig, an schnelleren Beförderungsmöglichkeiten zum Mars zu arbeiten. Wenn man dort den Rest seines Lebens verbringen wolle, sei auf dem Weg dahin angesichts des zusätzlichen Risikos keine Eile nötig.

In einem Interview mit dem Houston Chronicle hatte Aldrin vor wenigen Tagen gefordert, eine Koalition der englischsprachigen Staaten (USA, Großbritannien, Kanada, Australien, Neuseeland, Südafrika und Indien) müsse den Weg ins All anführen: "Englisch ist die Sprache der Technik, nicht Deutsch". Außerdem sei das die Sprache der Diplomatie und im All bräuchten wir Frieden und Kooperation. Eine solche Offenheit würde sich dann hoffentlich auch auf der Erde niederschlagen. Und schließlich seien es höchstwahrscheinlich die englischsprachigen Nationen, die die Welt vor dem "Dschihadismus" beschützen werden.

Schließlich hatte Aldrin noch das Orion-Projekt der NASA kritisiert. Man sei deshalb mit nur einer Rakete zum Mond gekommen, weil man entgegen der Pläne Wernher von Brauns gerade nicht auf ein solches Multi-Purpose Crew Vehicle gesetzt habe. Wenn Orion fertig ist, könne es nicht einmal einen Lander in den Mondorbit befördern und dabei müsse man doch mehr erreichen wollen, als bei Apollo 11 oder Apollo 17. In einem neuen Wettrennen zum Mond würde es den Chinesen reichen, dort zu landen, Fotos zu machen und wieder zu starten. "Dann hätten sie die Vereinigten Staaten geschlagen." (mho)