Maker Faire landet in zwei Monaten in Hannover

Nach und nach füllt sich das Programm des internationalen Selbermach-Festivals, das im August erstmalig in Deutschland stattfindet. Stargast: Ein drei Meter großer Roboter aus Schrott, der einen E-Bass spielt.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Philip Steffan

Heavy Metal: Die Maker Faire Hannover holt Kolja Kuglers Schrott-Bassisten auf die Bühne.

Der vermutlich auffälligste Besucher der Maker Faire Hannover ist drei Meter groß und wiegt 250 Kilogramm: Der Roboter-Bassist "Afreakin bassplayer" ist eine musikalische Skulptur des Berliner Künstlers Kolja Kugler und besteht zu 95% aus Schrottmetall. Wenn er Songs der Hardcore-Band "Helmet" spielt, begleiten ihn acht Blockflöten spielende Schrott-Vögel.

Bei den meisten bereits bestätigten Makern des Festivals, das c't Hardware Hacks am 3. August im Hannover Congress Centrum präsentiert, handelt es sich jedoch um Menschen. Im Bereich Steampunk zeigen unter anderem die Tüftler Admiral Aaron Ravensdale und Horatius Steam ihre retro-futuristischen Apparate und Schmuckstücke aus Messing, Holz und Zahnrädern.

Keine Maker Faire ohne Roboter, ob zum Selbstbau wie die kleinen Spurt-Roboter der Uni Rostock oder anspruchsvoller wie bei den DIRECS-Robotern vom Robotiklabor. Wie man aus einem handelsüblichen Akkuschrauber ein Fortbewegungsmittel macht, zeigt die HAWK Hildesheim beim Akkuschrauberrennen. In die Luft geht es unter anderem mit den Rennluftschiffen vom Projekt Windreiter und den Multicoptern von Autoquad.

Vorschau auf die Maker Faire Hannover (7 Bilder)

Steampunk

Wenn Jules Verne einen Laptop gehabt hätte... (Bild: Sven Möller, steampunk-design.de)

Die ganze Bandbreite der Makerkultur kann man zum Beispiel an den Ständen von Hackerspace Bremen oder Fablab Nürnberg erleben: Die Franken bringen dazu Lasercutter, 3D-Drucker und eine T-Shirt-Druckstation mit. Selbstverständlich darf man überall – nach Anleitung – selbst Hand anlegen: Die Maker Faire ist schließlich ein Mitmach-Festival.

3D-Drucker werden den Besuchern auch an vielen Ständen begegnen: Die 3D-Printergroup Hannover bringt gleich drei Exemplare mit und auch die Kollegen vom Franzis Verlag haben neben ihren Büchern einen Drucker im Gepäck.

Auch beim Essen und Trinken haben die Maker etwas beizutragen: EveryCook ist eine Open-Source-Kochmaschine, die mit Raspberry-Pi-Steuerung eigenständig Essen zubereitet – sicher nicht nur Himbeerkuchen. Lecker und gesund ist der live vor Ort gekelterte Apfelsaft der Hamburger Mosterei Zaubertrank.

Im Bereich "Crafting", also Handwerk und Handarbeit, können die Besucher lernen, wie man Keramik herstellt und wie die traditionelle Verzierung von Leder, das Punzieren, gemacht wird. An weiteren Ständen wird genäht und Schmuck hergestellt. Viele Unikate kann man bei Gefallen direkt auf der Maker Faire kaufen.

Der "Call for Makers" läuft noch bis zum 15. Juli. Noch gibt es Plätze: Wer mit einem Stand oder einem Vortrag dabei sein will, sollte sich rechtzeitig per Formular anmelden. Für die bis zum 28. Mai eingegangenen Anmeldungen haben wir bereits Bestätigungen per E-Mail verschickt. Wer sich angemeldet, aber noch keine Rückmeldung erhalten hat, kann sich an info@makerfairehannover.com wenden: Wegen eines Serverproblems können einzelne Anmeldungen verloren gegangen sein.

Wer nur zu Besuch auf die Maker Faire Hannover kommt, kann im Online-Vorverkauf 15% des Eintrittspreises sparen. (phs)