Studie: "Webaholics" lĂĽgen und sind aggressiv

Eine neuerliche amerikanische Studie bekräftigt das Suchtpotential des Internet.

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Von
  • Christian Persson

Eine neuerliche amerikanische Studie bekräftigt das Suchtpotential des Internet. "Webaholics" belügen demnach ihre Familie, um zu verbergen, wie viel Zeit sie vor dem Computer verbringen. Sie werden zunehmend aggressiv, schlafen zu wenig und lassen sich auch durch Rückenschmerzen durch das ständige Sitzen nicht zum Abschalten bewegen. So steht es in der Studie der Universität Pittsburgh, die am heutigen Donnerstag in der Fachzeitschrift "Student British Medical Journal" veröffentlicht wurde.

Internet Addiction Disorder (IAD), wie die psychische Störung jetzt offiziell heißt, kann demnach in verschiedenen Formen auftreten: als Sucht nach Pornosites, nach Online-Shopping, nach Gewinnspielen oder Online-Spielen. Außerdem gebe es Süchtige, die ungezählte Cyber-Beziehungen unterhielten und deshalb ständig E-Mails beantworten müssten. Auch die Suche nach Informationen auf Websites und in Datenbanken könne süchtig machen.

Die Psychologin Kimberley Young, Gründerin des Zentrums für Internet-Sucht an der Universität Pittsburgh, schätzt, dass sechs bis sieben Prozent aller Internet-Nutzer süchtig sind. Dabei gehe es meist nicht um den stereotypen jungen Computerfreak, sondern um Männer zwischen 40 und 60 Jahren. Sie fliehen nach Youngs Erkenntnissen vor Berufsstress, plötzlicher Arbeitslosigkeit oder Beziehungskummer. Wenn die Sucht einmal erkannt sei, könnten Psychologen meist helfen. Young bietet auch Online-Beratungsstunden an, da die Hemmschwelle dafür niedriger sei und die Süchtigen anonym blieben. (cp)