Microsoft: "Xbox One achtet Privatsphäre"

Nach der weltweiten Aufregung über die Überwachungsmöglichkeiten der Kinect-Kamera, bemüht sich der US-Konzern um Schadensbegrenzung, lässt aber wichtige Fragen weiterhin offen.

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Die Kinect-Kamera der Xbox One soll die Gesichter, Blickrichtung, Mimik und den Puls von bis zu sechs Personen im Raum erkennen. Microsoft will die Angebote mit den gewonnenen Daten "individuell" an die Anwender anpassen.

(Bild: Microsoft)

Nachdem der Bundesbeauftragte für Datenschutz, Peter Schaar, Microsofts kommende Spielkonsole Xbox One als "Überwachungsgerät" bezeichnet hat, versucht das Unternehmen nun, die Gemüter zu beruhigen. "Das Thema Datenschutz hat bei uns höchste Priorität", sagte ein Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Zudem ließ Microsoft verlautbaren, könne man die Xbox One komplett ausschalten. Dann würde auch die Kinect-Kamera im Standby Gespräche im Raum nicht mehr danach abhören, ob jemand mit "Xbox on" den Einschaltbefehl gibt. Geplant seien zudem detaillierte Einstellungsmöglichkeiten für den Anwender, der entscheiden könne, welche Daten von ihm erhoben, gespeichert und weitergegeben werden. Details dazu wolle man aber erst in den kommenden Monaten bekannt geben.

Microsoft hatte im November ein Patent beantragt, das eine Methode beschreibt, die Kosten für Download-Filme nach der Zahl der Zuschauer vor dem Fernseher abzurechnen. Ein weiteres Mitte Mai veröffentlichtes Patent sieht eine Belohnung mit virtuellen Trophäen vor, wenn Zuschauer bestimmte Sendungen oder auch Werbeblöcke anschauen. Ob solche Überwachungs- und Belohnungssysteme in der Xbox One tatsächlich zum Einsatz kommen, ist derzeit unbekannt. Microsoft will das Gerät nicht nur als reine Spielkonsole, sondern als Unterhaltungszentrale für Fernsehen, Filme, Internet und Musik vermarkten.

Nach dem aktuellen Informationsstand soll die Xbox One die Kinect-Kamera zum Betrieb benötigen. Ob auch eine Bedienung ohne Kinect möglich sein wird, sagte Microsoft bislang nicht. Die nächste Pressekonferenz zur Xbox One ist anlässlich der Spiele-Messe E3 am 10. Juni in Los Angeles geplant. Die Konsole soll zum Weihnachtsgeschäft in den Handel kommen.

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(hag)